Nährstoffmangel trotz der Rohfütterung bei Hunden und Katzen ist vorprogrammiert

Nährstoffmangel – Ein berechtigter Einwand gegen BARF?

Die Fütterung von Biologisch Artgerechtem Rohen Futter, kurz BARF genannt, wurde lange als Modeerscheinung angesehen. Aber einfach nur „in“ ist BARF längst nicht mehr. BARF ist vielmehr die Einstellung eines Halters zu einer gesunden und frischen Fütterung seines Hundes.

Von verschiedenen Seiten werden immer wieder Stimmen laut, die mit erhobenem Zeigefinger vor dem Barfen von Hunden und Katzen warnen. Insbesondere ein Nährstoffmangel wird der artgerechten Ernährung mit Rohfleisch und Innereien nachgesagt – also eine Unterversorgung wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Vermeintliche Studien oder Diplomarbeiten eines mehr oder weniger unabhängigen Verfassers mit teilweise schwer nachvollziehbaren Berechnungen und einer Vielzahl an Fachbegriffen, dienen oft als Grundlage solcher Aussagen. BARF-Einsteiger und diejenigen, die noch über das Thema Barfen nachdenken, werden so leider oft verunsichert. Doch auch unter BARF-Begeisterten kommen so hin und wieder Zweifel auf.

Zurück zum Ursprung der artgerechten Ernährung

Erinnern wir uns daran, was BARF in seinem Ursprung bedeutet: Die Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung, bei der Hundebesitzer ihre Vierbeiner mit rohen und frischen Zutaten versorgen, lehnt sich an die Ernährung der in freier Wildbahn lebenden Wölfe an. Das heißt, zu einer artgerechten Rohfütterung gehören nicht nur (Muskel- ) Fleisch, sondern auch Pansen und Blättermagen, Innereien, Knochen und Knorpel, Gemüse, Obst, Öle, Kräuter, Eier, Nüsse und Nahrungsergänzungen. Abwechslung und Ausgewogenheit ist hierbei enorm wichtig. Doch dein Hund ist nicht nur dann optimal mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt, wenn dieses ausgewogene Verhältnis in jeder seiner einzelnen Mahlzeiten gewährleistet ist. Die Ausgewogenheit, die ein gesunder, erwachsener Hund für seine Vitalität und seine Gesunderhaltung benötigt, muss über Wochen und Monate hinweg gegeben sein. Oder rechnest Du bei jeder einzelnen Mahlzeit deiner Erährung nach, ob der Nährstoffbedarf gedeckt ist?

Wenn Du deinen Hund mit frischen, rohen Zutaten füttern möchtest, wirst Du dich über das Thema BARF bereits informiert haben. Und damit weißt Du auch, wie vielfältig und abwechslungsreich ein Vierbeiner mit dieser Form der Fütterung schon von vornherein ernährt werden kann. Nutze diese Vielfalt aus, denn je abwechslungsreicher dein Hund mit den einzelnen Komponenten von BARF gefüttert wird, desto besser ist es und desto sicherer kannst Du Dir sein, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Welche Zutaten gehören in einen ausgewogenen BARF-Futterplan?

Füttere nicht täglich das gleiche Fleisch, sondern variiere zwischen fettarmen, leicht verdaulichen Sorten (wie z. B. Truthahnfleisch) und etwas „bissfesteren“ oder fettreicheren Sorten (wie z.B. Maulfleisch vom Rind). Und wenn es ganz fett sein darf, ist Euter eine gute Alternative. Da die Mineralstoffe wie beispielsweise Calcium und Phosphor bei den unterschiedlichen Fleischsorten variieren, ist die Abwechslung sehr wichtig. Zur Rohfütterung sind, um nur ein paar zu nennen, Fleisch von Rind, Kalb, Lamm, Huhn, Pute, Kaninchen, Pferd, Wild, Ente und noch weitere Sorten verwendbar. Du siehst, dass alleine beim Muskelfleisch die Möglichkeiten sehr abwechslungsreich gestaltet werden können.

Zur Rohfütterung gehören aber auch noch Blättermagen und Pansen, die (ungereinigt) zusätzlich noch jede Menge pflanzliche Fasern mitbringen, vitamin- und mineralstoffreiche Innereien sowie Knochen und Knorpel mit viel Fleisch drum herum (wie z.B. Hühnerhälse oder Beinscheiben).

Was für den tierischen Anteil der Fütterung zählt, ist auch beim pflanzlichen Anteil, also bei Gemüse und Obst, wichtig. Füttere nicht nur einseitig Karotten und Äpfel, sondern wechsel und gebe z. B. auch Zucchini, Pastinake, Kartoffel, Rote Beete oder Süßkartoffel.

Und bei Bedarf gehören zu der Rohfütterung auch Öle und Fette, Eier, verschiedene Kräuter, Milchprodukte (sofern dein Hund diese verträgt) oder gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschelpulver (für die Gelenke) oder Calciumcitrat.

Wie wichtig sind Kalzium, Zink und Vitamin A bei der Rohfleischernährung?

Drei der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die häufiger mit einer Unterversorgung durch BARF aufgeführt werden, sehen wir uns nachfolgend näher an: Kalzium, Vitamin A und Zink.

Calcium:

Ein sehr wichtiger Mineralstoff, der bei der Rohfütterung nicht zu kurz kommen darf. Kalzium ist wichtig für die Stabilität des Skeletts, die Festigung von Knochen und Zähnen, für die Muskelkontraktion, für Nerven- und Herzfunktionen und die Blutgerinnung. Eine Bedarfsdeckung alleine durch Muskelfleisch, Innereien oder Milchprodukte ist nicht gegeben. Deshalb müssen zur Vermeidung einer Unterversorgung mit Kalzium bei der Rohfütterung zur Deckung des Bedarfs rohe, fleischige Knochen gefüttert werden. Solltest Du keine Knochen füttern wollen oder können, muss das Kalzium anders zu geführt werden, wie etwa durch Eierschalenmehl oder Kalziumzitrat.

Zink:

Zink ist ein essentielles Spurenelement, dass der Körper nicht selbst bilden kann. Daher muss es durch die Nahrung aufgenommen werden. Zink unterstützt den Stoffwechsel von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett, unterstützt das Knochenwachstum, die Wundheilung, die Immunabwehr und die Sehkraft der Augen bei Dämmerlicht. Enthalten ist Zink unter anderem in Leber, Geflügelfleisch und Eigelb.

Vitamin A:

Vitamine werden in fettlöslich und wasserlöslich unterteilt. Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören die der Gruppen A, D, E und K. Wie der Name schon sagt, werden sie zusammen mit Fett verarbeitet. Das ist auch der Grund, weshalb beim Zubereiten des Gemüse- und Obstbreis immer etwas Öl beigegeben werden sollte, denn nur so gelangen die wichtigen Vitamine über die Darmwand in den Hundeorganismus. Vitamin A unterstützt das Wachstum von Knochen und Zähnen. Es erhält Haut und Schleimhäute und fördert das Sehen in der Dämmerung. Vitamin A ist unter anderem enthalten in Leber, Lebertran, Eier und Käse.

Natürlich sollte sich ein (beginnender) Barfer eingehend mit der Art der Fütterung und deren Handhabung beschäftigen. Ein Barfer darf die Vielfalt innerhalb der Ernährung mit all ihren Komponenten bewusst nutzen und somit immer wieder Neues dazulernen, entdecken und ausprobieren. Wer sich etwas mit diesem Thema auseinandersetzt, wird seinen Hund wunderbar und gesund mit rohem Fleisch und innereien ernähren.

Lasse Dich nicht verunsichern!

Hast Du dich erst einmal für die Fütterung mit rohen, frischen Zutaten entschieden und weißt um die einfache Handhabung der artgerechten Ernährung, dann lasse Dich von deinem Umfeld nicht verunsichern. Vergleiche es ein Stück weit mit deiner eigenen Ernährung – vielfältig und abwechslungsreich. Denn dann versorgst Du deinen Liebling mit allen lebenswichtigen Nährstoffen – und zwar auf natürliche Weise und ohne künstliche Zusätze! Somit sicherst Du die Grundlage für ein gesundes und langes Leben deines Vierbeiners. Denn gesund schmeckt es doch am Besten. Probiere es aus und nutze die Vielfalt der Rohernährung. Sieh BARF als das was es ist: Die abwechslungsreiche und gesunde Fütterung mit rohen und frischen Zutaten – eben Biologisch Artgerechtes Rohes Futter.

Selbstverständlich steht Dir das TACKENBERG Kunden-Service-Center jederzeit telefonisch zur Verfügung und berät Dich gern individuell und kompetent zur artgerechten Ernährung und Nährstoffversorgung von Hund und Katze. Du erreichst uns von Montag bis Freitag von 8:30 bis 18:30 Uhr und Freitag von 8:30 bis 15:00 Uhr unter unserer kostenlosen

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0 800 – 12 17 120

TEXT Iris Dürrschmidt // FOTO Tackenberg

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