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Magenschleimhautentzündung beim Hund: Was tun bei Gastritis?
In der Welt der Tiergesundheit rückt ein Thema in den Fokus, das nicht nur Hundebesitzer, sondern auch Tierärzte gleichermaßen beschäftigt: die Gastritis, auch bekannt als Magenschleimhautentzündung. Der Magen als zentrales Organ des Verdauungstrakts spielt eine entscheidende Rolle im Wohlbefinden von Hunden. Doch was passiert, wenn die empfindliche Magenschleimhaut entzündet ist und welche Faktoren können diese Erkrankungen begünstigen? Wir beleuchten die Ursachen, Symptome und praxisnahe Lösungsansätze zum Thema Gastritis beim Hund.
Was ist Gastritis bei Hunden?
Gastritis bei Hunden ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Die Magenschleimhaut schützt die Magenwand vor Magensäure. Wenn die Schleimhaut beschädigt wird, dann kann die Magensäure die Magenwand angreifen. Dies wird als Gastritis bezeichnet, tritt chronisch oder auch akut auf und kann unbehandelt zu Magengeschwüren und im schlimmsten Fall sogar zu Magendurchbrüchen führen.
Akute & chronische Gastritis
Es wird unterschieden zwischen akuter und chronischer Gastritis.
Akute Gastritis | Chronische Gastritis |
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Akute Gastritis tritt auf, wenn die Magenschleimhaut oberflächlich beschädigt ist und äußert sich in Erbrechen und Durchfall häufig in Zusammenhang mit Magen-Darm-Infektionen. | Die chronische Gastritis zieht sich über einen längeren Zeitraum mit den bereits beschriebenen Symptomen einher. |
💡 Achte auf gallige Sekrete mit gelblicher Färbung als Indikator einer Gastritis. | Bei einer chronischen Gastritis kommt es zu immer wiederkehrenden Beschwerden, sodass die Magenschleimhaut an Widerstandskraft verliert. |
Einschläferung bei Magenschleimhautentzündungen?
Bei einer Gastritis kommt es äußerst selten vor, dass der Hund eingeschläfert werden muss. In extremen Fällen können aber die Begleiterscheinungen und Folgen lebensbedrohlich sein. Beispielsweise wenn die Schmerzen des Tieres so gravierend werden, dass die Erlösung von dem Leiden als letzte Option in Betracht gezogen werden sollte. Bei einer chronischen Gastritis besteht das Risiko, dass Magengeschwüre aufplatzen und die Magenwand durchbrechen, sodass Mageninhalte und -säure in den Bauchraum gelangen. Dieser lebensgefährliche Zustand kann zu schwerwiegenden Entzündungen und inneren Blutungen führen. Du solltest in einem solchen Fall umgehend die nächste Tierklinik besuchen, denn oft ist eine Notoperation die einzige Option, um das Hundeleben zu retten.
Symptome: Wie kannst Du Gastritis bei Deinem Hund erkennen?
Erkrankte Hunde zeigen je nach Schwere der Entzündung folgende Symptome:
Trägheit und Bewegungsunlust
Appetitlosigkeit und Verweigerung der Nahrungsaufnahme
Erbrechen von Futterresten oder galligen Sekreten mit gelblicher Färbung, Blut im Erbrochenen
Sodbrennen macht sich bemerkbar durch Schmatzen, Speicheln, Gähnen und Fressen von Gras
Unruhe & Ziellosigkeit
Leiden häufig an starkem Mundgeruch
Diese Symptome können auch auf andere Krankheiten hinweisen, sodass in jedem Fall ein Tierarzt aufgesucht werden sollte. Er wird feststellen können, was die Ursache ist und kann dann eine entsprechende Behandlung einleiten.
Diagnose beim Tierarzt
Anamnesegespräch
Wie bei jeder tierärztlichen Behandlung verschafft sich der Tierarzt zunächst durch gezielte Fragen ein Bild der Situation und der Schwere der Erkrankung.
Allgemeine Untersuchung des Tieres
Dein Hund wird zunächst vom Tierarzt unter die Lupe genommen. Oft wird auch eine Blutuntersuchung vorgenommen und die Proben zunächst ins Labor geschickt. Mit einem Ultraschallgerät kann die Magenwand besser angeschaut werden. Zuletzt kann auch die Gastroskopie zum Einsatz kommen. Hierbei wird mit einer Kamera durch das Maul und die Speiseröhre bis in den Magen geschaut. Diese Art von Untersuchung verläuft unter Narkose.
Maßnahmen zur allgemeinen Verbesserung des Wohlbefindens
Um die Schmerzen des Tieres zu lindern, kann der Tierarzt Deinem Vierbeiner mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten helfen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, dem Vierbeiner Magenschutztabletten gegen die Bildung von Magensäure zu geben.
Maßnahmen nach dem Tierarztbesuch
Der Tierarzt wird Dir höchstwahrscheinlich empfehlen, Deinem Hund für einige Tage Schonkost zu geben, wie z.B. Reis, Kartoffeln, mageres Geflügel.
Langfristige Maßnahmen
Sollte Dein Vierbeiner immer wieder starke Probleme im Zusammenhang mit einer Gastritis aufweisen, dann solltest Du über eine Futterumstellung nachdenken. Sollte sich über mehrere Tage keine Besserung zeigen, dann kann es zudem auch vorkommen, dass der Tierarzt zu einer Flüssigkeitstherapie per Infusion greift. Dein Hund wird hier über eine Infusion mit Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen versorgt.
Ursachen: Wie kommt es zu einer Magenschleimhautentzündung?
Eine Magenschleimhautentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben. Damit Du einen besseren Überblick erhältst, welche Gründe es für eine Gastritis gibt, haben wir Dir eine Übersicht zusammengestellt.
Ursachen | Beschreibung |
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Parasiten im Magen-Darm-Trakt | Unter anderem können sich Giardien, Kokzidien, Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer im Magen breit machen. |
Bakterielle Infektionen | Salmonellen und Helicobacter sind gefährliche Bakterien, die den Magen Deines Tieres angreifen können. |
Virale Infektionskrankheiten | Auch Parvovirose, Canines Adenovirus oder Staupe können mögliche Auslöser einer Gastritis sein. |
Erkrankungen von Organen | Bei einer erkrankten Leber oder Nierenschäden kann auch eine Gastritis als Folge auftreten. |
Hormonelle Erkrankung | Auch hormonelle Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Addison können auch eine Gastritis bedingen. |
Fütterungsfehler | Zu schnelle Futterumstellung, Futtermittelunverträglichkeiten, Überfütterung oder Unterfütterung können auch Magenschleimhautentzündungen bedingen. |
Vergiftungen | Die Aufnahme von toxischen Substanzen wie z.B. Reinigungsmittel oder giftige Lebensmittel. |
Gastritis beim Hund behandeln: So hilfst du Deinem Vierbeiner
Das frühzeitige Erkennen einer Gastritis ist sehr wichtig, sodass sich die akute Entzündung der Magenschleimhaut nicht in eine chronische Erkrankung entwickeln kann. Auch die Behandlung kann durch das richtige Deuten der Symptome schneller eingeleitet werden.
Behandlung einer akuten Magenschleimhautentzündung
Viele Tierärzte empfehlen eine Diät von mindestens 24 Stunden: Verzicht auf feste Nahrung, nur Wasser solltest Du zugänglich machen. Du solltest darauf achten, dass der Hund nicht zu viel Flüssigkeit verliert, sonst muss diese durch eine Infusion zugeführt werden.
Behandlung einer chronischen Magenschleimhautentzündung
Bei einer chronischen Erkrankung wird oft zu Schmerzmitteln gegriffen. Antibiotika, magensäurehemmende Medikamente in Verbindung mit Kortison sollen die Entzündung zum einen bekämpfen und die Schmerzen für das Tier unterbinden.
Futterumstellung zur Behandlung einer Magenschleimhautentzündung
Besonders bei einer chronischen Gastritis solltest Du eine Futterumstellung in Erwägung ziehen. Viele Hundebesitzer teilen auch die tägliche Mahlzeit in mehrere kleinere Portionen über den Tag auf, um die Verdauung zu entlasten und den gereizten Hundemagen zu schonen. Bei der Wahl des richtigen Futters solltest Du darauf achten, dass es leicht verdaulich ist, keinen Zucker und keine Konservierungsstoffe enthält.
Wie lange Schonkost füttern, wenn Dein Hund an Gastritis leidet?
Die ideale Schonkost für Hunde setzt sich aus leicht gebratenem Hühnerfleisch mit Reis zusammen. Natürlich sollte die Schonkost nicht ewig verabreicht werden. Hier solltest Du mit Deinem Tierarzt sprechen, in der Regel empfehlen diese Schonkost über kürzere Zeiträume von rund einer Woche bis etwa zehn Tage. Bei einer leichten Gastritis reicht auch oft ein Zeitraum von rund zwei bis drei Tagen aus.
Hilfreiche Hausmittel gegen Gastritis
Neben einer angemessenen tierärztlichen Betreuung können auch einige Hausmittel dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Genesung zu unterstützen. Im Folgenden stellen wir Dir einige hilfreiche Hausmittel vor, die dazu beitragen können, die Behandlung der Magenschleimhautentzündung bei Deinem Hund zu unterstützen.
Bananen
Bananen können bei Verdauungsproblemen Deines Hundes helfen. Bananen transportieren Stärke, welche von Milchsäurebakterien im Verdauungstrakt abgebaut wird. Dabei entsteht Buttersäure, welche die Magen- und Darmschleimhaut unterstützt. So sind Bananen auch bei Gastritis empfehlenswert.
Flohsamenschalen
Die allzeit beliebten Flohsamenschalen helfen bei Sodbrennen und auch bei anderen Magen-Darm-Problemen Deines Hundes. Flohsamenschalen können Flüssigkeiten und somit auch Magensäuren binden. Sie sorgen für einen erleichterten Kotabsatz und helfen dabei, Durchfall zu vermeiden. Die Samenschalen pflegen durch ihre schleimige Konsistenz zusätzlich die Schleimhäute.
Probiotika
Beispielsweise Joghurt oder Kefir können dabei helfen, die Darmflora zu stabilisieren und die Verdauung zu unterstützen.
Kokosöl
Unser natürliches BIO-Kokosöl soll antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben und kann dazu beitragen, die Magenschleimhäute zu schützen. Kokosöl wirkt beim Verdauen gegen schädliche Keime und Bakterien im Magen-Darm-Trakt.
Magenschleimhautentzündung bei Deinem Hund vorbeugen
Um Magenschleimhautentzündungen bei Deinem Hund vorzubeugen, sind einige einfache Maßnahmen von entscheidender Bedeutung. Halte regelmäßige Fütterungszeiten ein, um den Magen Deines Hundes zu stabilisieren und abrupte Schwankungen zu verhindern. Stress ist ein weiterer Auslöser für Gastritis, daher ist es wichtig, eine stressfreie Umgebung zu schaffen und Stresssituationen zu minimieren.
Achte darauf, regelmäßige Wurmkuren alle zwölf Wochen durchzuführen, um parasitäre Infektionen zu verhindern, die eine Gastritis begünstigen könnten. Vermeide plötzliche Futterumstellungen, da diese die empfindliche Magenschleimhaut Deines Hundes irritieren können. Durch die Beachtung dieser einfachen Richtlinien kannst Du dazu beitragen, die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts Deines Hundes zu fördern und das Risiko von Magenschleimhautentzündungen zu reduzieren. Im Zweifelsfall sollte jedoch immer ein Tierarzt konsultiert werden, um individuelle Empfehlungen für die spezifischen Bedürfnisse Deines Hundes zu erhalten.