Den Hund frei laufen und toben lassen ist das Größte! Doch dazu ist ein zuverlässiger Rückruf notwendig. Unser 5 Punkte-Plan zeigt dir

„Hierher!“: Der erfolgreiche Rückruf

Ob bei gemeinsamen Ausflügen in der Natur oder beim Spiel mit Artgenossen – was gibt es Schöneres, als dem Hund beim ausgelassenen Toben zuzuschauen? Voraussetzung dafür ist ein zuverlässig abrufbarer Vierbeiner.

Die Realität sieht häufig leider anders aus: Ist der Hund zu Hause noch anhänglich, ignoriert er die Rufe seines Menschen in freier Wildbahn konsequent. Trainerin Jana Rätke (www.der-lieblingshund.de) gibt Starthilfe für einen erfolgreichen Rückruf.

Die Basis

Überprüfen Sie zunächst Ihre Management-Qualitäten innerhalb der eigenen vier Wände. Kannst du deinen Hund in jeder Situation auf seinen Platz schicken? Die heimischen Strukturen sind entscheidend in der Mensch-Hund-Beziehung und somit ein wichtiger Eckpfeiler für die sichere Abrufbarkeit des Vierbeiners.

Der 5-Punkte-Plan zum sicheren Rückruf des Hundes

1. Schleppleine als Hilfsmittel

Voraussetzung für das Training ist, dass der Hund zunächst keinen unkontrollierten Freilauf mehr hat. Eine ca. fünf Meter lange Schleppleine als Hilfsmittel ist dafür optimal. Befestige diese bitte an einem gut sitzenden Brustgeschirr. Gib deinen Hund immer so viel Leinenradius, wie es Sinn macht. Es sollte eine „Führhand“ geben, mit der du den Hund sicher halten kannst. Die andere Hand regelt die Länge der Leine. Je nach Gewicht des Hundes solltest du Handschuhe für das Schleppleinen-Training verwenden. Ganz wichtig: Noch kein eigentliches Rückruf-Training auf dem Spaziergang einbauen (siehe Schritt 2).

2. Die neue Vokabel muss gelernt werden

Hat dein Hund schon mehrmals das Rufen der Worte „Komm“ oder „Hier“ ignoriert? Du forderst ihn auf, und der Vierbeiner kommt mal … und mal eben nicht? Dann macht es Sinn, ein völlig neues Wort für den Rückruf aufzubauen. Möglichst eine Vokabel, die für den Hund noch keinerlei Bedeutung hat. Wähle zum Beispiel das Wort „Hier“ in einer anderen Sprache (außer auf Englisch) – sei erfinderisch! Baue den neuen Begriff mit Hilfe der klassischen Konditionierung auf: Sprich deinen Hund mit seinem Namen an, locke ihn zu dir und belohne ihn mit einem ganz besonders begehrten Leckerli. Zeitgleich mit der Belohnung sagst du das neue Wort. So belegst du den Begriff für deinen Hund positiv. Diese Handlung wiederholst du mindestens 20 Mal am Tag und das möglichst an sieben aufeinanderfolgenden Tagen.

3. Halten Sie die Konditionierungsphase durch

Dein Hund wird das neue Wort in Verbindung mit der Belohnung schnell gut finden. Die Versuchung, das gerade Erlernte direkt in der freien Wildbahn zu nutzen, ist oft groß. Aber Vorsicht: Auch wenn der Vierbeiner im Wohnzimmer auf deine Aufforderung hört, wird er dies nicht automatisch auch im Wald tun. Wenn du zu diesem frühen Zeitpunkt versuchst, den Hund mit dem neuen Wort abzurufen, ist das eher wie ein Glücksspiel.

4. Anforderung langsam erhöhen

Du hast eine Woche lang durchgehalten und das neue Wort ausschließlich mit der Super-Leckerli-Gabe positiv belegt? Wunderbar. Jetzt kannst du einen Schritt weiter gehen: Übe im Garten oder außerhalb der Wohnung auf einem reizarmen Gelände (stets mit der Schleppleine gesichert). Sprichst du deinen Hund mit seinem Namen an. Schaut er zu dir? Perfekt! Dann sag jetzt das eingeübte neue Wort. Läuft der Vierbeiner daraufhin zu dir? Lobe ihn überschwänglich. Und ganz wichtig: Verzichte zunächst auf keinen Fall auf die Gabe des Super-Leckerlis!

5. Ablenkung steigern

Du hast bereits einen riesigen Schritt gemeistert: Du sprichst deinen Hund mit seinem Namen an, er schaut zu dir und flitzt bei Aufforderung auf dich zu? Glückwunsch! Steiger nun langsam die Ablenkung. Gehe mit deinem Vierbeiner (gesichert durch die Schleppleine) zum Beispiel in einem Wald spazieren. Wenn dein Hund am Wegesrand schnuppert, wendest du den Ablauf aus Schritt 4 an: Rufen seinen Namen, bei Blickkontakt sagst du das neue Wort und lobst deinen Hund ausgiebig, wenn er zu dir kommt. Ignoriert dein Hund dich, wenn du ihn mit seinem Namen im Wald ansprichst? Dann gehe einen Trainingsschritt zurück. Versuche, ob der Vierbeiner am Waldanfang noch ansprechbar ist und setze dort die Übung aus Schritt 4 fort. Ganz wichtig: Nenne die Aufforderung erst, wenn dein Hund dich anschaut. Setzte das Training auf diese Weise fort und erhöhe die Reize langsam. Mit Geduld und Konsequenz gelingt der Rückruf deines Hundes schon bald zuverlässig – selbst aus dem freien Lauf mit Artgenossen!

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