Fell- und Hautproblemen können Sie mit der richtigen Fellpflege vorbeugen. Unser Experte gibt Tipps

Richtige Fellpflege für den Hund

Mit dem Herbst steht der Fellwechsel vor der Tür. Die Erneuerung des Haarkleids kann – je nach Rasse, Alter oder Geschlecht – unterschiedlich ausfallen. Tierheilpraktiker Ernst Bamert gibt Tipps, damit sich Hund wohl in seiner Haut fühlt.

Fellprobleme und Hautkrankheiten sind sensible Themen bei unseren Haustieren. In meine Praxis kommt fast jeder dritte Patient mit solchen Beschwerden. Angefangen von leichtem bis starkem Kratzen, über ständiges Lecken und Beißen an verschiedenen Stellen, bis hin zu Haarverlust oder übermäßigem Fellwachstum. Die Haut und das Fell spiegeln einen Großteil der Gesundheit des Hundes wider. Zu häufiges Waschen mit Shampoos und Lotionen, Parasitenbefall (z. B. Milben), minderwertiges Futter, aber auch falsche oder zu viele Nahrungsergänzungen, können zu Problemen führen. Ein Ungleichgewicht bei der Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und anderen lebenswichtigen Stoffen kann sich u. a. am Hautbild des Tieres bemerkbar machen. Ebenso kann die Kastration eine Mangelversorgung des Tieres mit wichtigen Sexualhormonen verursachen, aufgrund derer das Haarkleid unstrukturiert und weich wie Welpenfell erscheint. Auch Entgiftungsstörungen lassen sich häufig am Fell erkennen. So deutet öliges, mattes oder stark riechendes Haar beim Hund darauf hin, dass der Stoffwechsel nicht optimal funktioniert.

Was aber ist bei Fellproblemen zu tun, wenn der Hund artgerecht und ausgewogen ernährt wird und Parasiten oder andere Krankheiten ebenfalls ausgeschlossen sind? Grundsätzlich weise ich dann immer zuerst auf die richtige Pflege hin – besonders in Zeiten des Fellwechsels. Dieser findet allgemein bei jedem Hund statt. Bei kurzhaarigen Rassen mehr oder weniger das ganze Jahr über, bei Rassen mit Unterwolle meist im Frühjahr und im Herbst. Der natürliche Wechsel dient der Erneuerung des Haarkleids und der Anpassung an die Jahreszeit sowie der damit verbundenen Temperaturregulierung. Ein häufiges Problem in der Praxis ist das unbedachte Kurzschneiden oder Scheren unterschiedlicher Rassen. Bei Spitz oder Husky, aber auch Golden Retriever und ähnlichen Hundetypen mit einem sehr dichten Fell, führt dies häufig zu Störungen im Haarwachstum. Wird ein Hund geschoren, gelangen außerdem UV-A und UV-B Strahlen direkt auf die Haut und heizen den Organismus gefährlich auf. Zusätzlich können sonnenbedingte, tiefe Hautschäden häufig nicht mehr geheilt werden. Also Finger weg vom Schurwerkzeug – auch wenn es draußen noch so heiß ist! Eine Ausnahme bei der Kürzung des Fells bilden Hunderassen mit wachsendem Haar, wie u. a. der Pudel, bei dem das Fell regelmäßig und fachgerecht geschnitten werden muss. Beim Rauhaardackel, West Highland White Terrier, Border Terrier etc. wird das Fell getrimmt aber nicht geschoren.

Ich empfehle den meisten Hundebesitzern, das Fell ihrer Tiere in der warmen Jahreszeit häufiger – wenn nötig täglich – und ohne viel Druck zu bürsten. Hierzu gibt es spezielle Kämme, welche die losen Haare und abgestoßene Unterwolle greifen, während neues Fell und das anders strukturierte Deckhaar unbeschadet wachsen können. Richtiges Bürsten belüftet die Haut und bietet Schutz vor der Hitze. Gleichzeitig werden Schmutz und abgestorbene Hautschuppen entfernt. Außerdem hat regelmäßige Fellpflege eine unterstützende Wirkung auf die Entgiftung, da sanfter Druck die Haut stimuliert und das darunterliegende Lymphsystem aktiviert. Darüber hinaus stärkt eine angenehme Massage die positive Bindung zwischen Hund und Halter.

Hilft all dies nicht, ist es wichtig der Ursache für die Hautund Fellprobleme mit einem erfahrenen Tierheilpraktiker oder Tierarzt auf den Grund zu gehen.


Ernst Bamert

Ernst Bamert absolvierte die Ausbildung zum Tierheilpraktiker an der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATM) in Bad Bramstedt und ist Mitglied im Fachverband niedergelassener Tierheilpraktiker. In seiner Praxis in Hamburg-Ottensen behandelt er Hunde, Katzen und andere Kleintiere in den Bereichen Homöopathie, biologische Medizin, Ernährungsberatung und Pflanzenheilkunde.

WEITERE INFOS
www.dertierheilpraktiker.com

Tel. 040. 987 619 84

 

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