Die Berechnung der BARF-Ration für Hunde
Die BARF-Futterpyramide ist ein praktisches Hilfsmittel, welches Dich bei der Kreation leckerer und ausgewogener BARF-Mahlzeiten für Deinen Hund unterstützen kann. Bitte beachte, dass sie sich auf die Ernährung eines gesunden, ausgewachsenen Hundes bezieht. Die Pyramide gibt Dir einen Überblick über die ernährungsphysiologisch sinnvolle Zusammensetzung gesunder BARF-Mahlzeiten. So kannst Du auf einen Blick prüfen, ob die für Deinen Vierbeiner zusammengestellte Mahlzeit folgende Grundlagen der biologisch artgerechten Rohfütterung erfüllt:
- Die BARF-Mahlzeit sollte aus 80 % fleischlichen und 20 % pflanzlichen Futterkomponenten bestehen
Regelmäßig sollten noch essenzielle Nährstoffe in Form von Seealgenmehl für Jod, ein tierisches Öl für Omega-3-Fettsäuren, sowie Fisch oder Dorschlebertran für Vitamin D ergänzt werden
Tipp: Die einzelnen Komponenten der Tagesration kannst Du auch auf eine Woche hochrechnen – es muss nicht jeden Tag ein perfektes Verhältnis von 80:20 sein. Auch die Anfertigung eines Komplettfutters für einen bestimmten Zeitraum kann Dir bei der einfachen Handhabung helfen.
Muskelfleisch (40%)
Muskelfleisch bildet die Grundlage der BARF-Ernährung. Es liefert vor allem wertvolle Proteine für den Aufbau von Zellen, aber auch gesundes Fett, welches unabdingbar als Energielieferant ist. Darüber hinaus ist es reich an B-Vitaminen und Spurenelementen, wie Eisen, Kupfer und Zink.
Pansen und Blättermagen (16 %)
Pansen und Blättermagen sind ein optionaler Bestandteil der BARF-Ernährung. Du kannst sie auch 1 zu 1 durch Muskelfleisch ersetzen. Dennoch können sie durch die enthaltenen Ballaststoffe zu einer geregelten Verdauung beitragen. Außerdem mögen viele Hunde den Geschmack sehr gerne.
Innereien (12 %) und Knochen (12 %)
Beim Barfen sollte die natürliche Ernährung aus ganze Beutetieren nachgestellt werden. Innereien, wie Leber, Niere und Milz, sind wichtig, da sie essenzielle Vitamin- und Mineralstofflieferanten sind. Außerdem enthalten sie notwendige Spurenelemente.
Knochen liefern wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor, die für die Gesundheit von Knochen und Zähnen, aber zum Beispiel auch für den Stoffwechsel zuständig sind. Achte unbedingt darauf, dass die Knochen roh und fleischig sind. Ebenfalls sollten sie nicht zu hart sein.
Pflanzliche Erzeugnisse (20 %)
Die pflanzlichen Komponenten bei der BARF-Ernährung liefern vor allem wichtige Ballaststoffe, aber auch ein paar Vitamine und Mineralien. Außerdem können Obst und Gemüse zur geschmacklichen Abwechslung bei der Ernährung Deines Vierbeiners beitragen.
Essenzielle Ergänzungen
Beim Barfen von Hunden ist es uns möglich fast alle Nährstoffe durch den Nachbau des Beutetieres zuzuführen. Nur wenige Ergänzungen müssen noch getätigt werden, um wirklich alle Nährstoffe in ausreichender Menge bereit zu stellen: Dazu gehören Seealgenmehl, ein tierisches Öl und Dorschlebertran wenn kein Fisch regelmäßig gefüttert wird.
Eine ausgewogene BARF-Ernährung
- Es darf auch ein Tag mal nur mit Pansen oder Muskelfleisch zusammen mit einer geraspelten Möhre überbrückt werden.
- Genauso dürfen auch laktosearme Milchprodukte, wie Buttermilch oder Hüttenkäse ab und zu in den Napf.
- Fett ist eine wichtige Energiequelle für Hunde. Der Fettanteil des Muskelfleisches sollte bei 15-20 % liegen.
- 1-3 mal pro Woche kannst Du auch gerne ein Ei (am besten rohes Eigelb und gegartes Eiweiß) hinzuzugeben.
Welpen und Junghunde Barfen
Ein Welpe bekommt eine Extraportion mehr: insgesamt 6-10 % vom Körpergewicht, je nach Alter und Endgewicht. Damit erhält er alle Nährstoffe, die er zum Wachsen benötigt. Je näher Dein Welpe nun an seine Endgröße kommt, umso weniger Futter bekommt er. Wenn Du Deinen Welpen selbst großziehst, kannst Du gerne schon früh mit dem Barfen Deines Welpen beginnen.
Ausgewachsene Hunde Barfen
Ein ausgewachsener, gesunder Hund bekommt ca. 2-4 % von seinem Körpergewicht als Tagesration (ganz kleine Hunde ca. 4 %, große Hunde ca. 2 %).
Senior Hunde Barfen
Ältere Hunde oder auch kastrierte Hunde sollten etwas weniger Futter bekommen, da ihr Stoffwechsel langsamer funktioniert. Eventuell kannst Du ihre Verdauung mit der Erhöhung der pflanzlichen Zutaten auf 30 % etwas unterstützen. Auch eine Extraportion Öl kann sich positiv auf die Verdauung auswirken. Weitere sinnvolle Nahrungsergänzungen für Seniorenhunde sind z. B. gelenkfördernde Zusätze, wie Grünlippmuschel oder Collagen.