Hund mit Blasenentzündung im Winter.
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Blasenentzündung beim Hund: Was tun bei Zystitis?

Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, denen unsere geliebten Vierbeiner zur kalten Jahreszeit ausgesetzt sind. Erfahre mehr zur Behandlung von Zystitis sowie über präventive Maßnahmen, die ein glückliches und gesundes Leben ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Blasenentzündung beim Hund?

Eine Blasenentzündung beim Hund, auch als Zystitis bekannt, bezeichnet eine entzündliche Reaktion der Blasenwand, die häufig durch Bakterien verursacht wird. Neben der Blase sind zudem auch weitere Bereiche der Harnwege betroffen. Beispielsweise kann auch die Harnröhre infiziert sein. Diese Infektion kann bei Hunden verschiedenen Alters auftreten, wobei besonders Senioren und Hündinnen anfällig sind. Hündinnen neigen eher zu Blasenentzündungen als Rüden aufgrund der anatomischen Unterschiede ihres Harntraktes: kürzere Harnröhre, schwächerer Schließmuskel und hormonelle Einflüsse (Läufigkeit). 

Die Dauer einer solchen Infektion des Harntraktes und der Blase kann variieren, je nach Schwere der Infektion, frühzeitiger Diagnose und Behandlung sowie den unterliegenden Ursachen der Erkrankung. Wenn Du die Erkrankung frühzeitig erkennst und rechtzeitig eine Behandlung in die Wege leitest, dann hat Dein Hund gute Chancen, die Zystitis innerhalb von 10 bis 14 Tagen zu überstehen.

Akute und chronische Blasenentzündung

Unterschieden wird zwischen zwei verschiedenen Arten der Blasenentzündung beim Hund: der akuten und chronischen Zystitis.

  • Merkmale: Die akute Blasenentzündung tritt plötzlich auf und zeigt sich durch Symptome wie vermehrtes Wasserlassen, Schmerzen beim Urinieren und möglicherweise Blut im Urin.

  • Ursachen: Häufig wird eine akute Blasenentzündung durch Bakterien verursacht, die in die Blase gelangen. Die Infektion kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie beispielsweise eine geschwächte Immunabwehr oder anatomische Anomalien.
  • Merkmale: Im Gegensatz zur akuten Form tritt die chronische Blasenentzündung wiederholt auf und kann zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.

  • Unterarten: Rezidivierende Blasenentzündung: Hierbei handelt es sich um wiederkehrende Entzündungen, bei denen die Erreger im Harntrakt des Hundes überleben. Ursachen können ein falsches Antibiotikum oder eine zu geringe Medikamentendosierung sein. Rüden können zudem Erreger in der Prostata bewahren, die zu wiederholten Infektionen führen.

    Reinfektion: Sollte Dein Hund innerhalb eines Jahres gleich mehrere Blasenentzündung aufweisen, jedoch mit neuen Erregern, dann handelt es sich um eine Reinfektion. Tiere mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für diese wiederholten Infektionen.

Die genaue Diagnose und Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Formen ist entscheidend, um eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln und mögliche zugrunde liegende Ursachen zu identifizieren. Tierärztliche Untersuchungen sind unerlässlich, um eine präzise Diagnose zu stellen und die richtige Therapie einzuleiten. Sollte es zu einer chronischen Zystitis bei Deinem Vierbeiner kommen, dann kann sich eine Behandlung durchaus über viele Wochen hinziehen.

Ist eine Blasenentzündung ansteckend?

Oft werden Blasenentzündungen bei Hunden von Bakterien verursacht. Eine Infektion mit Mykoplasmen, Pilzen oder Parasiten ist eher selten. Die Übertragung von Parasiten erfolgt ausschließlich durch direkten Kontakt zwischen der Harnröhre des infizierten Hundes und dem Harntrakt des empfänglichen Tieres.

Dies kann beispielsweise während des Deckakts oder beim gemeinsamen Schwimmen geschehen. Die meisten Blasenentzündungen beim Hund werden durch Bakterien des eigenen Körpers verursacht und werden in der Regel nicht durch Ansteckung übertragen.

Typische Symptome einer Blasenentzündung

Verschiedene Symptome können auf eine Blasenentzündung beim Hund hinweisen:

Vermehrter Harndrang, häufiges Absetzen kleinerer Mengen Urin

Schmerzen beim Harnabsatz äußert sich durch Unruhe oder Jammern

Urinieren an ungewöhnlichen Orten

Blut im Urin oder auch auffälliger Geruch des Urins

Fieber bei schwerer Infektion

Verändertes Verhalten wie Anteilslosigkeit oder auch Aggression

Appetitverlust oder verändertes Trinkverhalten

Veränderte Körperhaltung durch das Absenken des Hinterleibs

Symptome einer Blasenentzündung bei Welpen

Auch Dein Welpe, bereits stubenrein oder auf dem Weg dorthin, kann an einer Blasenentzündung erkranken. Du solltest eine Zystitis in Erwägung ziehen, wenn er plötzlich in die Wohnung uriniert oder kleine Mengen Urin an verschiedenen Orten absetzt. Weitere Anzeichen sind Wimmern oder Schwierigkeiten beim Urinieren.

Auch Abgeschlagenheit, Rückzug, intensiver Uringeruch und erhöhte Körpertemperatur deuten auf eine mögliche Blasenentzündung hin. Bei diesen Symptomen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und die notwendige Behandlung zu erhalten.

Hund beim Arzt zur Untersuchung einer Blasenentzündung.

Wann zum Tierarzt?

Besuche den Tierarzt, wenn dein Hund Anzeichen einer Blasenentzündung zeigt, wie unsauberes Verhalten, Blut im Urin, verändertes Trink- oder Essverhalten, wiederkehrende Symptome, Fieber oder spezielle Anfälligkeiten. Frühzeitige professionelle Hilfe ist entscheidend, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Diagnose beim Tierarzt

Untersuchung des Urins

Untersuchung des Urins durch sterile Entnahme (Zystozenteseurins). Hierbei kann die Verdachtsdiagnose einer Blasenentzündung dann bestätigt werden. Der Tierarzt nimmt unter Ultraschallkontrolle durch die Punktion der Blase Urin. Dieser Urin wurde noch nicht durch Keime der Genitalien verunreinigt, sodass er besser unter dem Mikroskop untersucht werden kann. Die Urinprobe kann auch ohne Punktion erfolgen.

Untersuchung der Harnblase

Untersuchung der Harnblase auf Auffälligkeiten wie Schleimhautveränderungen oder Harnsteine. Die Untersuchung wird unter Einsatz des Ultraschalls durchgeführt.

Ergebnisse aus dem Labor

Die entnommene Urinprobe wird anschließend im Labor auf Keime und Bakterien untersucht, welche mögliche Auslöser für die Blasenentzündung darstellen könnten.

Behandlung durch ein Antibiotikum

Behandlung durch ein Antibiotikum oft im Zusammenhang mit Schmerzmitteln. 

Operation bei Harnsteinen

Sollte Dein Vierbeiner Harnsteine haben, dann ist oft eine Operation notwendig, um diese zu entfernen und mit ihnen auch die Blasenentzündung zu bekämpfen.

Ursachen für Zystitis bei Hunden

Ausschlaggebend für eine Zystitis beim Hund sind Bakterien. Bei einer aufsteigenden Infektion sitzen diese Bakterien auf der Haut in der Nähe der Genitalien und wandern über die Harnröhre in die Blase. 

Kastrierte Hündinnen haben oft einen schwachen Blasenschließmuskel, sodass sie besonders empfänglich für eine Infektion sind.

Harnkristalle oder Harnsteine reizen die Schleimhaut der Blase und der Harnröhre.

Hormonelle Veränderungen während des Östruszyklus können die Zusammensetzung der Schleimhaut in der Harnröhre beeinflussen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.

Ältere Hunde und solche mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Blasenentzündungen.

Grunderkrankungen wie Diabetes oder Nierenprobleme können das Risiko von Blasenentzündungen erhöhen.

Behandlung: So hilfst Du Deinem Hund

Ein Tierarztbesuch ist im Falle einer Blasenentzündung – ob akut oder chronisch – unabdingbar. Die Ursachen einer Entzündung der Blase und Harnwege kann viele Ursachen haben und unter anderem von Blasensteinen oder Harnkristallen resultieren. In einem solchen Fall ist ein operativer Eingriff oft unumgänglich. 

Antibiotikum bei Blasenentzündung

Die Diagnose einer Blasenentzündung bei Hunden erfordert oft die Verschreibung eines Antibiotikums durch den Tierarzt, da es sich in der Regel um eine bakterielle Infektion handelt. Die Auswahl des geeigneten Medikaments basiert auf der Identifizierung der Bakterienart, die durch eine Urinprobe ermittelt wird. Die Verabreichung des Antibiotikums erfolgt in der Regel zwei- bis dreimal täglich und sollte stets gemäß den ärztlichen Anweisungen erfolgen.

Homöopathie als begleitendes Mittel

Zusätzlich zur konventionellen medizinischen Behandlung besteht die Möglichkeit, homöopathische Mittel wie Nux vomica zur unterstützenden Therapie bei Blasenentzündungen einzusetzen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass homöopathische Mittel keine 100%-ige Garantie für die Heilung bieten und als Ergänzung betrachtet werden sollten. Die Anwendung solcher Mittel sollte stets in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen. Die ganzheitliche Herangehensweise der Homöopathie kann in einigen Fällen eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Behandlung sein.

Hausmittel zur Behandlung von Blasenentzündungen

Hausmittel zur Behandlung von Blasenentzündungen.

Neben der tierärztlichen Behandlung durch Medikamente und Antibiotika kann die Heilung auch mit Hausmitteln unterstützt werden. Wie Du es auch von uns Menschen kennst, gibt es einige Alltagstricks, um eine Blasenentzündung loszuwerden:

Hausmittel Beschreibung
✔️ Viel Flüssigkeit trinken Eine ausreichende Wasseraufnahme kann helfen, die Harnwege zu spülen und die Ausscheidung von Bakterien zu fördern.
✔️ Viel Wärme Wärme hilft bei einer Blasenentzündung. Kälte ist ein absolutes Gift.
✔️ Cranberry-Saft Einige Studien legen nahe, dass Cranberrysaft die Haftung von Bakterien an der Blasenwand reduzieren kann. Allerdings sollte reiner, ungesüßter Saft verwendet werden, und die Menge sollte mit dem Tierarzt besprochen werden.
✔️ Ruhe & Entspannung In der Phase der Genesung Deines Vierbeiners ist es wichtig, einen ruhigen und stabilen Alltag zu schaffen.
✔️ Hundetee Auch unser beliebter Hundetee kann Deinen Hund zum Trinken anregen. Entdecke vier verschiedene Sorten in unserem Sortiment.

Was füttern bei einer Blasenentzündung?

Bei einer Blasenentzündung ist es sinnvoll, auf Nassfutter zurückzugreifen, denn Nassfutter hat im Vergleich zu Trockenfutter einen deutlich höheren Flüssigkeitsgehalt. Neben der Fütterung unseres Nassfutters kannst Du auch auf Brühen zurückgreifen. Brühen bilden eine schmackhafte und gesunde Ergänzung für Deinen Vierbeiner. Sie bieten ein besonderes Geschmackserlebnis und gelten als ein natürlicher Appetitanreger.

Nassfutter und Brühen helfen bei einer Blasenentzündung.

Bakterien sind häufig der Hauptauslöser von Blasenentzündungen bei Hunden. Neben einer bakteriellen Ursache können auch Viren, Pilze oder Parasiten eine Zystitis auslösen. Bei einer Pilzinfektion kann eine Futterumstellung auf BARF weiterhelfen. Die Pilze ernähren sich von den Kohlenhydraten in der Nahrung des Hundes. In Absprache mit dem Tierarzt sollten kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Reis, Hirse, Weizen, Kartoffeln und Hafer aus dem Speiseplan gestrichen werden, um den Pilzen die Grundlage zu entziehen. Die Rohfütterung (BARF) für Hunde  stellt eine geeignete Alternative dar, da Du individuell Deinen Napf zusammenstellen kannst. 

Blasenentzündung vorbeugen: Das geht!

Du kannst auch präventiv einer Blasenentzündung, besonders bei kälteren Temperaturen entgegenwirken. 

Achte besonders darauf, dass Dein Liebling sich nicht unterkühlt. Das Liegen oder Sitzen auf kaltem Untergrund sollte vermieden werden.

Sorge dafür, dass Dein Hund viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Nutze unsere Brühen oder unser Nassfutter zur erhöhten Flüssigkeitsaufnahme.

Du kannst Unterkühlungen vorbeugen durch das Abtrocknen nach langen, nassen Spaziergängen oder das Anlegen passender Hundejacken. 

Ausgestattet mit diesen Tipps solltest Du der Gefahr einer Blasenentzündung Deines Hundes im Winter erfolgreich entgegenwirken können und im Falle einer Infektion wissen, was zu tun ist.

Autor: 

Lena Saxe

Unsere Content Managerin Lena Saxe ist seit 2022 fester Bestandteil unseres Marketing-Teams. Mit viel Freude und einer guten Portion an Kreativität schreibt Lena eure Blogbeiträge, versorgt euch mit regelmäßigen Newslettern und verwaltet unsere Social Media Kanäle.

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