Ein Hund beim Agility.
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Die Ernährung von Sporthunden

Damit Dein aktiver Hund optimal versorgt ist, erfährst Du hier in diesem Beitrag alles, was Du über die Ernährung von Sporthunden wissen solltest.

Inhaltsverzeichnis

Gesunde Ernährung als wichtige Grundlage

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Leistung von Sporthunden kann nicht genug betont werden. Wie bei Athleten im menschlichen Sport ist die richtige Ernährung entscheidend für die Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Gesundheit von unseren sportlich aktiven Vierbeinern. Egal ob Agility, Canicross oder Frisbee, Hunde die regelmäßig im Sport eingesetzt werden, brauchen eine angepasste Ernährung, um sie optimal zu versorgen und auch um beispielsweise ihre Gelenke vor Verschleiß zu schützen. In diesem Beitrag werden wir uns genauer mit den Ernährungsbedürfnissen von Sporthunden befassen und Dir Tipps und Empfehlungen für eine optimale Ernährung von Deinem Sporthund geben.

Hund springt über eine Hürde

Erhöhter Energiebedarf

Sporthunde haben einen erhöhten Energiebedarf im Vergleich zu Hunden, die nur täglich ein paar Gassirunden um den Park ziehen. Die meisten Kalorien verbrennen Hunde im Agility oder Zughundesport. Sportarten wie THS oder Obedience, verbrennen ebenfalls zusätzliche Kalorien, jedoch nur in moderater Menge. Daher benötigen unsere Hunde zusätzliche Kalorien, um die Energie zu liefern, die sie für intensive körperliche Aktivitäten benötigen. Dies erreicht man vor allem durch einen erhöhten Fettgehalt im Futter, welcher beim Barfen auf maximal 25% im Muskelfleischanteil und bei Nassfutter auf ca. 12% bis 15% im Gesamtfutteranteil erhöht werden sollte und durch eine größere Futtermenge, wobei man gleichzeitig natürlich allgemein mehr Nährstoffe zuführt. Auch sollte man schauen, dass man erst versucht mit der Futtermenge in die Höhe zu gehen, bevor man die Fettmenge steigert.

Ein gefüllter Napf mit frischen Zutaten

Hochwertige Proteine

Proteine sind entscheidend für den Muskelaufbau, die Reparatur von Gewebe und die Aufrechterhaltung der Muskelmasse bei Sporthunden. Eine proteinreiche Ernährung ist daher unerlässlich, um die Muskulatur zu unterstützen und die Regeneration nach intensivem Training zu fördern. Dabei sollte es sich vor allem um hochwertige Proteinquellen wie Fleisch, Fisch und Eier handeln, um eine optimale Versorgung mit essenziellen Aminosäuren zu gewährleisten. Denn Vorsicht: auch viele Fertigfutter haben einen hohen Proteingehalt, erreichen den aber oft durch den Einsatz von bindegewebsreichen Schlachtabfällen wie Schwarten, Schnäbeln oder Federn, die tatsächlich sogar einen höheren Proteingehalt haben als Muskelfleisch. Diese Proteine sind allerdings von minderwertiger Struktur und für den Körper nicht sonderlich wertvoll. Daher empfiehlt es sich bei der Fütterung immer ein genaues Auge auf die Deklaration zu werfen. Am besten für Deinen Sporthund wäre also die Ernährung mit BARF oder einem offen deklariertem Nassfutter.

Ausreichende Hydration

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Sporthunde ebenso wichtig wie für Menschen. Während intensiver körperlicher Aktivität verlieren Hunde durch ihre Atmung Wasser und Elektrolyte. Daher ist es entscheidend, dass Sporthunde nach dem Training ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Das intensive Trinken zwischen einzelnen Trainingsintervallen sollte an die Leistung, die vom Hund verlangt wird, angepasst werden. Wenn Du mit einem Hund weniger anstrengende Sequenzen trainierst, dann kannst Du ihm gerne zwischendurch Wasser reichen. Solltest Du aber schnelle Sprints oder längere Strecken mit höherem Tempo trainieren wollen, dann sollte Dein Hund zwischendrin nicht zu viel trinken, da ein voller Bauch den Körper zusätzlich belastet.

Nach dem Training kann es sein, dass Dein Hund noch nicht sofort Wasser zum Trinken annimmt, da er noch im Arbeitsmodus ist. Gib ihm Zeit runter zu kommen, nach einem intensiven Training solltest Du sowieso Zeit für ein ausgiebiges Cooldown einplanen und den Hund „kühl laufen“. Nachdem er etwas entspannter ist, wird er sicherlich auch Wasser annehmen. Achte hier regelmäßig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor allem im Sommer.

Damit Dein Hund das Wasser besser annimmt und gleichzeitig noch wichtige Elektrolyte, wie Natrium und Chlorid, aufnehmen kann, empfiehlt es sich das Wasser mit etwas Nassfutter zu einer Brühe zu mischen. Natürlich kannst Du auch aus Fleisch eine eigene Brühe kochen oder direkt auf unsere fertigen Brühen in verschiedenen Sorten zurückgreifen.

Ein Hund trinkt Wasser aus einem Napf
Haferlocken in einer Schüssel

Die richtigen Kohlenhydratquellen

Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle für Sporthunde, insbesondere für lang anhaltende Aktivitäten wie Zughundesport oder Agility. Geeignete Kohlenhydratquellen für Sporthunde sind zum Beispiel verschiedene Getreide- bzw. Pseudogetreidesorten wie Hafer, Reis und Quinoa sowie stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln oder Süßkartoffeln. Diese liefern langanhaltende Energie, die der Körper auch gut einspeichern und später abrufen kann und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Achte allerdings darauf, dass Kohlehydratquellen nicht mehr als 15% der Gesamtration ausmachen sollten.

Nahrungsergänzungen und Zusätze

Je nach den spezifischen Anforderungen und dem Trainingsprogramm Deines Hundes können Ergänzungen und Zusätze sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass er sowohl alle notwendigen Nährstoffe erhält, als auch situativ unterstützt wird. Beim Sport werden vor allem Gelenk, Sehnen und Bänder beansprucht. Daher ist es sinnvoll, diese gezielt zu unterstützen. Besonders geeignet ist hier zum Beispiel Kollagen und Grünlippmuschelpulver. Diese liefern wertvolle Bausteine für den Erhalt der Knorpel und des Bindegewebes, so dass sich der Körper hier gut selbst regenerieren kann. Auch zusätzliches Omgega-3, aus beispielsweise Lachsöl, oder Vitamin C, in Form von Hagebuttenpulver, unterstützt die Regenerationskraft des Körpers, da so Entzündungen vorgebeugt werden und die Nährstoffaufnahme erhöht wird.   

Vorteile einer gesunden Ernährung für Sporthunde

Optimale Versorgung mit Nährstoffen: Mit einer ausgewogenen und artgerechten Ernährung kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Liebling mit allen essenziellen Nährstoffen versorgt wird, und so lange mit Dir zusammen im Sport aktiv sein kann.

Hohe Belastbarkeit: Wer gut versorgt ist, kann im Sport so richtig Vollgas geben und Bestleistungen erzielen. Nur mit einer angepassten und individuell auf die Anforderungen Deines Hundes abgestimmten Ernährung kann Dein Liebling im Hundesport erfolgreich unterwegs sein.

Fit bis ins hohe Alter: Achtest Du bereits früh auf die richtige Ernährung und die Versorgung mit beispielsweise gelenkunterstützenden Zusätzen, dann wird Dein Liebling dies Dir sicherlich mit viel Gesundheit und Fitness bis ins hohe Alter zurückzahlen.

Fazit

Eine optimale Ernährung ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Gesundheit von unseren Hunden im Sport. Durch eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an hochwertigen Proteinen, ausreichender Hydratation, geeigneten Kohlenhydratquellen und ergänzenden Zusätzen kannst Du sicherstellen, dass Dein aktiver Liebling die bestmögliche Unterstützung für seine sportlichen Leistungen erhält. Bedenke jedoch, dass individuelle Bedürfnisse variieren können. Daher ist es wichtig, den Gesamteindruck Deines Hundes im Auge zu behalten und die Ernährung entsprechend anzupassen, sollte etwas noch nicht ganz passen. Auch regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt und Physiotherapeuten sollten immer wieder durchgeführt werden.

Solltest Du Dir nicht ganz sicher sein, ob Dein Liebling eine optimale Ernährung erhält, dann ist es ratsam bei Deinem Tierarzt oder einem Ernährungsberater für Hunde nachzufragen. Auch wir helfen Dir natürlich gerne weiter, wenn Du Fragen zu der Ernährung Deines Schützlings hast! Schreib uns doch gerne eine Mail an [email protected]

Häufig gestellte Fragen

Kurz gesagt, nein: Proteine werden beim Hund nicht als primäre Energiequelle genutzt und sollten es auch nicht. Auch bei mehr Belastung werden nicht mehr Proteine gebraucht. Fett hingegen ist die wichtigste Energiequelle für unsere Hunde, gefolgt von Kohlehydraten, das gilt auch und vor allem für Sporthunde. Mit einer angepassten Futtermenge deckst Du den Proteinbedarf Deines aktiven Hundes vollkommen.

Bestimmte Zusätze für die Gelenke sind durchaus sinnvoll. Da der Körper Deines Hundes im Sport natürlich mehr Belastung erfährt, als bei der Gassirunde im Park, solltest Du definitiv über den gezielten Einsatz von Zusätzen nachdenken. Empfehlenswert sind gelenkfördernde Zusätze, wie Kollagen und Grünlippmuschel, sowie Öle, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind.

Optimalerweise sollte die letzte Fütterung vor einer sportlichen Belastung sechs, besser acht Stunden her sein. Nur so kann Dein Hund zum Zeitpunkt der Beanspruchung seinen vollen Leistungsumfang zeigen. Dies ist also vor allem im Wettbewerb relevant. Mindestens sollten es aber zwei Stunden sein, hier kommt es darauf an, was Ihr trainieren wollt und was Dein Hund zu essen bekommt. Trockenfutter beliebt zum Beispiel deutlich länger im Magen als Nass- oder Rohfutter.

Autor: 

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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