Viele kennen ihn als "Lassie" - der Amerikanische Collie hielt mit seinem Kinoerfolg und seinem langen Fell Einzug in die Herzen der Menschen. Erfahren Sie hier mehr über die Hunderasse.

Der Amerikanische Collie

Von ursprünglichen Hütehunden haben sich die ausdrucksstarken Vierbeiner zu gesellschaftsfähigen Begleitern entwickelt. Dabei gibt der intelligente Collie je nach Situation den ruhigen Charmeur oder den lustigen Clown.

Die schottischen Highlands sind die Wiege dieser imposanten Hunderasse. Bei aller Schönheit ist der Collie ein geborenes Arbeitstier, das mit Hirten und Herden durch die raue Landschaft zog. Aufgrund seiner ansprechenden Optik und des angenehmen Charakters dauerte es nicht lange, bis der Britische Collie seinen Weg in die Gesellschaft fand. 1840 wurde der Englische Collie Club gegründet und trieb die gezielte Zucht der damals in Körperbau und Fellbeschaffenheit noch stark variierenden Hunde voran. Queen Victoria entwickelte eine Vorliebe für den bis heute seltenen Weißen Collie. 1886 entstand der Collie Club of Amerika und trug zur weiteren Popularität der Hunderasse bei, ebenso wie Albert Payson Terhune mit seinen berühmten Collie-Büchern.

Ein Hund für Schäfer, Schauspieler und Schriftsteller.

1943 hielt „Lassie“ Einzug in die deutschen Kinos und eine weltweite Entwicklung zum Modehund nahm ihren Lauf. Das Aussehen Britischer Collies veränderte sich u. a. indem die Köpfe kleiner und das Fell üppiger gezüchtet wurden. Diesem Trend entgegen steht der Amerikanische Collie, bei dem Wert auf insgesamt großrahmige Tiere mit einem ausdrucksstarken Kopf gelegt wird. Das stolze Gesamtbild wird durch acht mögliche Farbgebungen untermalt. Dabei dürfen die Weißen Collies nicht mit den sogenannten Weißtigern verwechselt werden, deren Zucht (Merle-Verpaarungen) aus tierschutzrechtlichen Gründen untersagt ist. Generell benötigt ein Collie etwa drei Jahre, bis sein Fell die Länge und Farbe eines erwachsenen Hundes erreicht hat. 

Trotz seiner Haarpracht ist der Amerikanische Collie nicht außergewöhnlich pflegeintensiv. Man unterscheidet in Lang- und Kurzhaarcollies, die beide ein schmutzabweisendes Deckhaar sowie eine weiche Unterwolle tragen. Meistens genügt es, die Hunde alle zwei bis vier Wochen sorgfältig zu kämmen. Nicht häufiger, da sonst die ganze Unterwolle ausgebürstet wird und die Vierbeiner ihr collietypisches Aussehen verlieren. Wie bei anderen langhaarigen Rassen auch, sollten diese Hunde nicht ohne einen wichtigen medizinischen Grund kastriert werden. Eine Hormonumstellung kann sich auf die Fellstruktur auswirken, was u. a. zu vermehrten Verfilzungen sowie ganzjährigem Haaren führt. Ein Scheren des Fells würde – auch bei unkastrierten Collies – das unkontrollierte Wachstum der Unterwolle nur verschlimmern.

 Collies denken viel – manchmal zu viel.

 Von MDR1 (Defekt der Blut-Hirnschranke) betroffene Hunde können empfindlich auf Medikamente reagieren. Auch für verschiedene Augenerkrankungen und die DM (Degenerative Myelopathie), bei der es zu Lähmungen kommt, besteht beim Collie ein erhöhtes Risiko. Verantwortungsvolle Züchter achten bei den Verpaarungen darauf, dass keine Welpen mit den typischen Erkrankungen geboren werden. Außerdem neigen die Hunde zu Zahnsteinbildung, womit BARFer meistens kaum Probleme haben. Individuell zusammengestellte Mahlzeiten kommen dem teilweise sehr wählerischen Fressverhalten erwachsener Tiere entgegen. Selbst im Training bevorzugen viele Collies ein mündliches Lob oder eine Streicheleinheit gegenüber einem Leckerli.

Das Zusammensein mit und die Anerkennung seiner Menschen sind für den Amerikanischen Collie das Größte. Als ruhiger und verschmuster Mitbewohner oder bewegungsfreudiger und aufgeschlossener Begleiter stellt er seine Anpassungsfähigkeit unter Beweis. Collies sind besonders feinfühlig, was sich positiv im Einsatz als Therapiehund äußert, aber auch negativ, wenn der Vierbeiner ängstliches oder hektisches Verhalten adaptiert. Durch seine Hütehund-Gene ist der Collie ein scharfer Beobachter, der schnell lernt und falls nötig auch das Kommando übernimmt. Konsequenz ist für ihn ebenso wichtig, wie Abwechslung – spätestens bei der dritten Wiederholung beginnt sich ein Collie zu langweilen. Unterschiedliche Ausflüge und Beschäftigungen wie Dog Dancing, Mantrailing oder Fun Agility sind ideal. Doch Vorsicht: Ein Collie merkt genau, wenn sein Mensch nicht bei der Sache ist. Das Spiegeln der Grundstimmung macht den Charakter dieser Hunde aus und kann manchmal anstrengend, aber auch unglaublich erheiternd sein! 

 

Rassemerkmale

Standard: American Kennel Club (AKC)

Ursprung: Großbritannien

Verwendung: Hütehund

Typ: Lang- und Kurzhaarcollie

Widerristhöhe: Hündin 56-61 cm, Rüde 61-66 cm

Gewicht: Hündin 23-29 kg, Rüde 27-34 kg

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