5

Zahnpflege bei der Katze: Tipps für die Maulhygiene

Viele Katzenhalter unterschätzen leider die Pflege der Zähne und des Zahnfleisches ihrer Katze. Dabei wissen wir alle, wie unangenehm Zahnschmerzen sind. Erfahre hier mehr, was Du zu einem gesunden Katzenmaul beitragen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes zum Katzengebiss

Das Gebiss der Katze durchläuft in ihrem Leben verschiedene Stadien der Entwicklung. Sehr wichtig für diese Entwicklung ist der Zahnwechsel, der in der Regel bei jungen Katzen zwischen dem fünften und sechsten Lebensmonat stattfindet. In dieser Zeit werden die Milchzähne nach und nach durch die bleibenden Zähne ersetzt. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, hat die erwachsene Katze dann 30 Zähne, welche verschiedene Aufgaben haben – das Ergreifen und Festhalten von Beutetieren und das Töten und Zerkleinern dieser, um sie schlussendlich fressen zu können.

Wichtig zu wissen ist, dass manche Katzenrassen, vor allem mit kurzer Schnauze, wie Perser Katzen, mehr zu Zahnerkrankungen wie Parodontitis neigen können. Das liegt vor allem daran, dass die Zähne in einer kurzen Schnauze enger zusammen stehen, was die Nutzung und Reinigung erschwert und letztendlich zu mehr Ablagerungen von Plaque führen kann.

Eckzähne sind die größten Zähne im Gebiss der Katze. Sie dienen hauptsächlich dem Fangen und Festhalten von Beute.

1 of 3

Schneidezähne sind die kleinen, vorderen Zähne im Maul und dienen zum Abnagen und Festhalten von Futter, sowie zur Fellpflege.

2 of 3

Molaren und Prämolaren sind weiter hinten im Gebiss angeordnet und dienen vor allem dem Zerkleinern von Nahrung.

3 of 3

Warum ist Zahnpflege bei Katzen so wichtig?

Zahnerkrankungen beginnen oft unbemerkt und verschlimmern sich über die Jahre, besonders, wenn keine Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Plaque bildet sich, wenn sich Futterreste mit Bakterien im Mund der Katze verbinden und eine weiche, klebrige Schicht auf den Zähnen bilden. Bleibt diese Schicht ungestört, mineralisiert sie sich zu Zahnstein, der nur noch vom Tierarzt entfernt werden kann. Zahnstein kann zu schmerzhaften Entzündungen im Zahnfleisch (Gingivitis) führen, was im schlimmsten Fall auf das gesamte Zahnhalteapparat (Parodontitis) übergreifen und sogar den Kieferknochen schädigen kann.

Besonders gefährdet sind Katzen, die überwiegend weiches Futter (wie Nassfutter Patée) bekommen, da dieses weniger natürlichen Zahnabrieb bietet. Ältere Katzen sind zudem anfälliger für Zahnprobleme, da sich mit dem Alter auch der Speichelfluss verändert und sich über die Jahre immer mehr Plaque und Zahnstein ansammeln kann.

Wie kann Zahnpflege bei Katzen aussehen?

Die beste Methode zur Vorbeugung von Zahnstein und Zahnbelag ist das regelmäßige Zähneputzen. Ja, auch bei Katzen! Dazu gibt es spezielle Katzenzahnbürsten und Zahnpasta mit Geschmacksrichtungen, die für Katzen attraktiv sind – zum Beispiel Hühnchen oder Fisch. Eine tägliche oder zumindest wöchentliche Zahnpflege kann helfen, Plaque zu verhindern, bevor er sich in Zahnstein umwandelt.

Für Katzen, die sich nicht an das Zähneputzen gewöhnen lassen, gibt es alternative Möglichkeiten, wie etwa Zahnpflege-Gels oder Zahnpflegesprays, die man einfach auf das Zahnfleisch auftragen kann. Auch spezielle Kauspielzeuge oder naturbelassene Kausnacks, die den mechanischen Abrieb von Belägen fördern, können hilfreich sein.

Vor allem ältere Katzen sind anfällig für Zahnprobleme und Zahnschmerzen. In Deutschland leiden tatsächlich vier von fünf Katzen über drei Jahren unter Zahnproblemen.

Werden Zahnprobleme bei Katzen rechtzeitig erkannt und behandelt, kann nicht nur der Verlust von Zähnen vermieden werden, auch unangenehme Zahnschmerzen und weitere Folgen für die Gesundheit bleiben Deiner Katze erspart.

Pflegst Du die Zähne Deiner Katze regelmäßig, dann kann das dazu beitragen die Tierarztkosten Deiner Katze zu reduzieren. Das Vorbeugen von Zahnproblemen ist oft kostengünstiger als die Behandlung bereits fortgeschrittener Zahnerkrankungen bei Katzen.

Wie Du siehst ist die Zahnpflege kein zu unterschätzender Aspekt in der Haltung von Katzen. Reinige die Zähne Deiner Samtpfote am besten regelmäßig, ansonsten könnte es zu folgenden Problemen kommen:

Schmerzen: Entzündungen im Zahnbereich bereiten Deiner Katze große Schmerzen. Es bilden sich Taschen an den Zähnen, die ein Sammelplatz für Bakterien sind. Dies führt langfristig zu verminderter Lebensqualität. 

Probleme beim Kauen: Zahnschmerzen können sich auf das Fressverhalten Deiner Katze auswirken. Wenn die Keime in das tiefere Gewebe des Zahnfleisches eindringen, dann können sich auch Abszesse bilden.

Bakterielle Infektionen: Wenn Bakterien in die Blutbahn Deiner Katze gelangen, können sie auch in anderen Organen zu Entzündungen führen. Besonders gefährdet sind Herz und Nieren. 

Die Ernährung als Teil der Zahnpflege

Eine ausgewogene und natürliche Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Zahnproblemen. Trockenfutter bietet zwar eine gewisse Zahnpflege, da das Kauen hilft, Plaque zu entfernen, allerdings bestehen die meisten Trockenfutter zum größten Teil aus Kohlehydraten, welche wiederum für mehr Plaque sorgen können.

Daher ist es sinnvoller, auf eine Ernährung mit rohem Fleisch zu setzen. Nicht nur ist die Fütterung von BARF besser für die Verdauung Deiner Katze, sie kann auch Zahnproblemen vorbeugen. Durch das Kauen an rohen Fleischstücken oder Knochen, wie Karkassen oder Hühnerhälsen, wird der natürliche Kaumechanismus und der Abrieb von Plaque unterstützt, ohne, dass zu viel neuer Plaque entsteht. Auch naturbelassene Kausnacks können diesen Zweck erfüllen.

Zähneputzen bei Katzen

Je nach genetischer Veranlagung und weiteren Faktoren, die zum Teil nicht in unserem Einflussbereich liegen, kommst Du am Putzen der Zähne Deiner Katze nicht vorbei. Das regelmäßige Zähneputzen mithilfe von speziellen Katzenzahnbürsten, Fingerlingen und Zahnpasta für Katzen kann Zahnprobleme effektiv vorbeugen. Je häufiger Du putzt, desto besser, mindestens einmal die Woche solltest Du Deiner Katze allerdings unbedingt die Zähne putzen, vor allem, wenn sie durch ihr Alter oder ihrer Rasse zur Risikogruppe für Zahnprobleme gehört. 

Bitte beachte: Bei akuten Zahnproblemen oder nach kürzlichen Zahnbehandlungen solltest Du die Zähne Deiner Katze allerdings nicht putzen oder nur sehr vorsichtig, denn der Prozess kann für sie dann sehr schmerzhaft sein. Frage diesbezüglich am besten Deinen Tierarzt um Rat. 

Wann ist der Tierarztbesuch notwendig?

Trotz bester Pflege kann es vorkommen, dass Zahnstein oder Entzündungen entstehen. Zeigt Deine Katze Symptome wie Mundgeruch, Appetitlosigkeit oder Kauen auf nur einer Seite des Mauls, solltest Du Deinen Tierarzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Oft hilft nur noch eine professionelle Zahnreinigung unter Narkose, um hartnäckigen Zahnstein zu entfernen und eventuell erkrankte Zähne zu behandeln. Frühzeitige Prävention kann schwerwiegende Komplikationen wie Zahnverlust oder chronische Entzündungen verhindern.

Fazit: Zahnpflege als Teil der Katzengesundheit

Die Zahnpflege sollte für jeden Katzenhalter eine wichtige Rolle spielen, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt, eine gesunde Ernährung und gegebenenfalls das Zähneputzen oder die Verwendung von Zahnpflegeprodukten können dazu beitragen, die Zahngesundheit Deiner Katze langfristig zu erhalten und ihr damit eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.

Autor: 

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

Teilen:

Ähnliche Beiträge

@tackenberg

Teile deine schönsten Tackenberg-Momente auf Instagram unter dem Hashtag #tackenberg
Mit etwas Glück inspiriert bald dein Beitrag  die Tackenberg-Community.