Katzen können genau wie andere Tiere eifersüchtig sein. Die Verhaltensforschung steckt da noch in den Kinderschuhen, aber einige Katzenbesitzer können es bestätigen und haben diese Gefühlslage schon hautnah erlebt. Mit der Eifersucht ist es so wie bei uns Menschen, es hängt ganz individuell von diversen Faktoren und Erfahrungen ab. Nicht jedes Lebewesen ist auch zwangsläufig eifersüchtig. Aber es gibt Katzen, die auf Artgenossen, andere Haustiere, dem Lebenspartner oder auf das Baby eifersüchtig reagieren. Gerade Katzen, die lange alleine mit einem Menschen gelebt haben und immer im Mittelpunkt standen, teilen nicht gerne. Aber es geht den Katzen nicht nur um das Teilen, sondern tief in ihrem Inneren scheinen sie heftige Verlustängste zu quälen, die auch einige Menschen empfinden.
Katzen sind einerseits sehr freiheitsliebend, aber den Menschen, den sie lieben, werden sie auf ihre eigene Art ganz treue Weggefährten sein und dies scheinen die Samtpfoten auch von uns Menschen zu erwarten. So manche Schmusekatze verwandelt sich in eine kratzbürstige Furie, wenn sie nicht mehr im Mittelpunkt steht und sich der geliebte Mensch einer anderen Katze oder einem Partner zuwendet. Dann ist der Katzenjammer groß! Die empfindsame Katze wird in den Konkurrenzkampf treten, sie reagiert eben tierisch menschlich.
Gefühlschaos: Katzen und die Eifersucht
Eifersüchtige Katzen können ihre verletzten Gefühle auf vielfältige Art und Weise zeigen. Die einen leiden stumm, schmollen und verweigern das Futter oder entwickeln Stereotypien. Sie leiden still vor sich hin und können sogar das Fell verlieren. Die Haut bzw. das Fell sind ja bekanntlich ein Spiegelbild der Seele. Einige Katzen werden unsauber und zeigen das sog. „Protestharnen“ und pinkeln oder koten (Protestkoten) aus Frustration überall hin. Andere werden zu wilden Stubentigern und kratzen, beißen oder attackieren den vermeintlichen Feind.
Für die Katz: Beziehungschaos
Wer im Mehrkatzenhaushalt Probleme im Zusammenleben hat, sollte eine Katzenpsychologin zu Rate ziehen, denn Unstimmigkeiten haben nicht immer mit Eifersucht zu tun. Sollte Eifersüchtelei im Spiel sein, braucht es viel Geduld und intensives Training, damit das Miteinander wieder harmonisch wird. Es zeigt sich aber auch immer wieder, dass einige Samtpfoten ihren „Königsstatus“ nicht mit Artgenossen teilen und lieber alleine in ihrem Reich leben wollen.
Unsere Samtpfoten sind eben ganz besondere facettenreiche Persönlichkeiten und wenn sie uns dann mit ihren Augen anschauen und schnurren, weiß jeder Katzenfreund, wie wundervoll es ist, so ein zauberhaftes Wesen an seiner Seite zu haben.
Der Psychologe Magister Harald Hornich schreibt zum Thema Eifersucht: „ Laut De Steno, Valdesolo & Bartlett (2006) wird Eifersucht definiert als negative emotionale Reaktion auf einen subjektiv drohenden oder tatsächlichen Verlust einer wichtigen Beziehung an reale oder auch nur subjektiv empfundene Rivalinnen bzw. auf eine antizipierte oder tatsächliche Zurückweisung durch den Partner zugunsten von Rivalinnen“.
Autorin: Sabina Pilguj
Quelle: DeSteno, D., Valdesolo, P., & Bartlett, M. Y. (2006). Jealousy and the threatened self: Getting to the heart of the green-eyed monster Journal of Personality and Social Psychology, 91, 626 – 641