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Besondere Ernährungsbedürfnisse bei Katzen

Bei Erkrankungen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. In unserem Beitrag erfährst Du, wie Du Deine Katze bei verschiedenen Krankheiten richtig unterstützen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Katzen. Neben Geschmack und Textur kommt es dabei vor allem auf die richtige Zusammensetzung und die individuellen Bedürfnisse des Tieres an. Denn jede Katze ist einzigartig – und manchmal braucht sie ein Futter, das über die Basisversorgung hinausgeht. Ob altersbedingt, krankheitsbedingt oder situationsbedingt: Hier erfährst Du, wann Deine Katze besondere Ernährung braucht – und worauf Du achten solltest.

Eine artgerechte Ernährung als Basis

Die Basis für ein langes, gesundes Katzenleben bildet eine hochwertige und ausgewogene Ernährung mit BARF oder Nassfutter. Da unsere Samtpfoten fast ausschließlich reine Fleischfresser sind, liegt es nahe, dass auch die Ernährung für unsere Hauskatzen aus einem hohen Fleischanteil bestehen sollte. Mit Trockenfutter ist dies nicht zu schaffen. Außerdem enthält Trockenfutter, wie der Name schon sagt, nur wenig Feuchtigkeit. Da Katzen als Wüstentiere aber generell zu wenig Flüssigkeitsaufnahme neigen, kann dies mehr Probleme mit sich ziehen, als es löst. Trockenfutter ist zwar bequem zu füttern, aber für unsere Katzen absolut nicht geeignet.

Beim Barfen hast Du die volle Kontrolle, was im Napf Deiner Katze landet. Nicht nur kannst Du das Futter genau auf ihre Bedürfnisse, sondern auch auf ihre Vorlieben zuschneiden. Auch hochwertiges Nassfutter ohne Getreide und mit einem hohen Anteil an Muskelfleisch und wertvollen Innereien, wie Herz oder Leber, ist eine gute Alternative für unsere Stubentiger.

Ernährung bei spezifischen Problemen

Chronische Niereninnsuffizienz (CNI)

Eine der häufigsten Alterskrankheiten bei unseren Katzen. Oftmals ausgelöst durch eine falsche Fütterung. Futter mit einem reduzierten Phosphor- und Proteingehalt sowie hoher Akzeptanz ist hier essenziell.

Ergänzungen:

  • Große Klette: Wirkt blutreinigend und entlastet so die Nieren.
  • B-Vitamine: Unterstützen den Stoffwechsel und gleichen Verluste aus.
  • Phosphatbinder, wie z. B. Calciumcarbonat: Senken den Phosphatgehalt im Blut und entlasten die Nieren.

Ernährungstipps: Achte auf wenige aber hochwertige Proteine in der Nahrung. Die Zufuhr von Innereien sollte reduziert werden oder sie sollten korrekt ersetzt werden.

Diabetes mellitus

Diabetische Katzen profitieren von kohlenhydratarmen und proteinreichen Mahlzeiten – idealerweise mit fester Futterroutine.

Ergänzungen:

  • Zink & Magnesium: Wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus.
  • L-Carnitin: Kann zur Senkung der Blutfettwerte beitragen.
  • Ballaststoffe (z. B. Flohsamenschalen): Stabilisieren die Glukoseaufnahme.

Ernährungstipps: Für an Diabetes erkrankte Katzen solltest Du die Portionen immer gleich gestalten und auf Abwechslung lieber verzichten.

Harnwegserkrankungen (FLUTD)

Futter mit einem angepasstem Mineralstoffgehalt kann Harnsteinbildung vorbeugen oder therapiebegleitend zur Linderung beitragen.

Ergänzungen:

  • Vitamin C: Hilft bei der Bekämpfung von Bakterien im Urin.
  • Cranberry: Fördert ein gesundes Harnmilieu.
  • Brühen: Fördern die Flüssigkeitsaufnahme.

Ernährungstipps: Die Ernährung sollte relativ „sauer“ gestaltet werden. Auf Getreide, stärkehaltige Komponenten und oxalhaltige Zutaten (z. B. Rote Beete, Mangold) sollte verzichtet werden.

Allergien & Futtermittelunverträglichkeiten

Ausschlussdiäten mit nur einer Proteinquelle helfen, den Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten bei Katzen zu identifizieren. Danach sollte auf diesen im Futter verzichtet werden.

Ergänzungen:

  • Erhöhte Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren: Reduzieren Hautentzündungen und Juckreiz.
  • Probiotika: Unterstützen die Darmflora und stärken das Immunsystem.
  • Propolis: Enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche zur Linderung von Allergiesymptomen beitragen können.

Ernährungstipps: Lege Wert auf ein natürliches Futter, welches den Magen-Darm-Trakt unterstützt und meide zwingend den Auslöser der Allergie oder der Unverträglichkeit.

Allgemeine Empfehlungen zur Nahrungsergänzung

Neben den genannten spezifischen Ergänzungen gibt es Nahrungsergänzungen, die die allgemeine Gesundheit fördern können:

  • Kokosöl: Unterstützt die Gehirnfunktion und wirkt antiparasitär.
  • Hagebuttenpulver: Reich an Vitamin C und Antioxidantien.
  • Kollagenhydrolysat: Unterstützt das Bindegewebe und die Gelenke.

Fazit

Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Baustein für das Wohlbefinden Deiner Katze, insbesondere bei gesundheitlichen Herausforderungen. Egal ob BARF oder hochwertiges Nassfutter – eine individuelle Anpassung und gezielte Ergänzungen können die Lebensqualität erheblich steigern. Im Zweifel ist allerdings eine Beratung durch Deinen Tierarzt oder einen Katzenernährungsberater sinnvoll, um den individuellen Bedürfnissen Deiner Katze optimal gerecht zu werden.

Autor: 

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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