Grundsätzlich benötigen gesunde Hunde, die ausgewogen gebarft werden, nur zwei zusätzliche Nahrungsergänzungen. Dazu zählt einmal die Seealge (ascophyllum nodosum), da diese wichtiges Jod liefert, was sonst nur in der Schilddrüse von Beutetieren zu finden ist. Diese wird allerdings beim Barfen auf Grund der vielen enthaltenen Hormone nicht mit gefüttert und muss dementsprechend ersetzte werden. Mit Seealgenmehl geht das auf ganz natürliche Weise. Die zweite Ergänzung ist ein gutes Öl, wie z. B. Lachsöl, um den Fettsäurengehalt auszugleichen. Mehr zu den Ölen kannst Du in unserem gesonderten Lexikonbeitrag nachlesen. Für Katzen kommt zusätzlich noch die essenzielle Aminosäure Taurin hinzu, welche bei der BARF-Ernährung Deiner Katze nicht fehlen darf!
Im Folgenden stellen wir die die verschiedenen Zusätze einmal genauer vor:

Seealgen – Aktiver Stoffwechsel
Die Wasserbewohner mit den exotischen Namen entfalten pulverisiert unter die BARF-Mahlzeit gemischt ihre naturgesunde Wirkung: Seealgenmehl versorgt den Hund mit Lebenswichtigem Jod für die Schilddrüsenfunktion, die indirekt an allen anderen Körperfunktionen beteiligt ist.
Alle weiteren Nahrungsergänzungen sind optional und am besten nur situativ einzusetzen. In speziellen Lebenssituationen macht es durchaus Sinn, unsere Hunde und Katzen zur Unterstützung gezielt mit ausgewählten Nährstoffen zu versorgen. Natürliche BARF-Ergänzungen können zur Linderung bereits vorhandener Beschwerden sowie vorbeugend eingesetzt werden, unter anderem beim Fellwechsel, einer Trächtigkeit, Leistungssport, im Alter oder bei bestimmten Krankheiten. So kannst Du Deinen Hund in jeder Lebenslage oder auch bei besonderen Bedürfnissen gezielt unterstützen. Ob langfristig oder über einen kurzen Zeitraum als Kur – bei jeder Nahrungsergänzung kommt es auf ein ausgewogenes Verhältnis an: viel hilft nicht unbedingt viel. Bei anhaltenden Beschwerden solltest Du außerdem unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Folgende optionale Nahrungsergänzungen kannst Du Deinem Liebling bei Bedarf füttern:
Grünlippmuschel – Geschmeidige Gelenke
Das Fleisch (nicht die Schale) der neuseeländischen Muschel besitzt einen hohen Gehalt an Glykosaminoglykanen, denen ein positiver Effekt auf die Gelenkgesundheit nachgesagt wird. Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates oder akuten Gelenkentzündungen kann dem Hund mit der Gabe von Grünlippmuschelmehl geholfen werden. Die natürliche Nahrungsergänzung enthält Stoffe, die den Körper bei der Bildung von Gelenkschmiere unterstützen. Außerdem sollen Glykosaminoglykane über eine entzündungshemmende Wirkung verfügen. Grünlippmuschel ist bei uns als Grünlippmuschel Fleischmehl erhältlich.

Teufelskralle – Lindert Schmerzen
Die Wirkstoffe aus den Wurzeln der afrikanischen Heilpflanze sind u. A. bewährt bei chronischen Gelenkerkrankungen, wie z. B. Arthrose, da sie eine natürliche Schmerzlinderung unterstützen. Weiterhin soll die Teufelskralle Entzündungen hemmen und Schwellungen entgegenwirken. Das feine Pulver wird im entsprechenden Verhältnis unter die BARF-Mahlzeit des Hundes oder der Katze gemischt, und sollte mindestens über die Dauer von sechs Wochen gegeben werden. Achtung: Die europäische Teufelskralle besitzt keine solche Heilwirkung!

Calcium – Kräftiger Knochenbau
Rohes Fleisch enthält verhältnismäßig wenig Calcium, sodass der Hund eine entsprechende Ergänzung benötigt, falls er keine Knochen fressen darf. Calciumcitrat (ein geruchs- und geschmacksneutrales Salz der Zitronensäure) kann besser vom Vierbeiner verwertet werden, als Calciumcarbonat. Besonders wichtig ist der Calciumbedarf bei Welpen im Wachstum, wobei hier unbedingt auf das richtige Verhältnis zum Phosphor zu achten ist. Dieses liegt beim Hund bei ca. 1,3:1 (Ca:P). Sowohl zu wenig als auch viel Calcium kann zu Verkalkungen und unwiderruflichen Wachstumsstörungen führen!

Hefe – Strahlender Fellglanz
Bierhefe und Co. sind traditionell auch beim Menschen zur Unterstützung der Haut- und Haargesundheit bewährt. Beim Hund eignet sich die natürliche Nahrungsergänzung als Kur zum Fellwechsel oder als dauerhafte Gabe bei allergisch bedingten Hautproblemen, wie Irritationen und Schuppen. Hefe enthält wertvolle B-Vitamine (u.a. Biotin), die sich positiv auf die Konsistenz des Krallenhorns auswirken können. In der BARF-Mahlzeit wirkt Bierhefepulver appetitanregend und aktiviert den allgemeinen Stoffwechsel des Vierbeiners.

Malz – Haarballen adé
Katzen können beim Putzen Haare verschlucken, die sie manchmal nicht auf natürlichem Wege ausscheiden, weil Ballaststoffe wie z. B. grobfaserige Gräser bei der täglichen Ernährung nicht ausreichend zur Verfügung stehen. In diesem Fall kann eine Nahrungsergänzung mit Malzextrakten unterstützen. Die Faserstoffe pflanzlichen Ursprungs entwickeln im Darm schleimartige Substanzen und helfen auf diese Weise dabei, dass verschluckte Haare leicht ausgeschieden werden können und sich möglichst nicht im Darm der Katze festsetzen.
Praktisch für Samtpfoten: Malz in unserem Haarballen Plus.

Taurin – Essenzielle Aminosäure
Wie bereits erwähnt ist für die Katze Taurin essenziell und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Im Gegenteil zum Hund ist die Katze nämlich nicht in der Lage, die Aminosäure selber in ausreichender Menge herzustellen. Ein Mangel kann zu Sehstörungen sowie zu Herzerkrankungen führen. Frischem Fleisch sollte daher täglich Taurin beigemischt werden, um den verhältnismäßig hohen Bedarf der Katze zu decken. Die aktuelle Empfehlung liegt bei 2000mg/kg pro Tag. Taurin ist nur in tierischen Produkten enthalten. In rohem Fleisch und Fisch sind je nach Sorte allerdings nur ca. 200-400mg/kg.
Das für Katzen notwendige Taurin findest Du auch in unserem Gesundplus für Katzen sowie in unseren Nassfutter für Katzen.

Moor – Sanfter Magenschmeichler
Huminstoffe (organische Substanzen des Humusbodens) werden bei Hunden und Katzen traditionell angewendet als sanfter Schutz der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes sowie zur Unterstützung des darmeigenen Immunsystems. Die Tinktur soll als BARF-Ergänzung für Vierbeiner jeden Alters appetitanregend wirken und dem Körper z. B. nach Antibiotikatherapien wieder zum natürlichen Gleichgewicht verhelfen. Außerdem wird den Wirkstoffen aus dem Moor eine Anregung der Blutbildung sowie die Förderung der Fruchtbarkeit nachgesagt.