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Der Kalorienbedarf von Katzen

Bekommt Deine Katze die richtige Futtermenge? In unserem Beitrag zeigen wir Dir wie Du ihren Kalorienbedarf und die Futtermenge richtig berechnest.

Inhaltsverzeichnis

Wie viele Kalorien braucht meine Katze am Tag?

Die richtige Futtermenge für Deine Katze zu bestimmen, ist nicht immer leicht. Dabei spielt der tägliche Kalorienbedarf Deiner Katze eine zentrale Rolle. Denn zu viele oder zu wenige Kalorien können langfristig die Gesundheit Deiner Samtpfote beeinträchtigen.

In diesem Beitrag erklären wir Dir, wovon der Kalorienbedarf einer Katze abhängt, wie Du ihn richtig berechnest und worauf Du bei verschiedenen Fütterungsmethoden achten solltest.

Der Kalorienbedarf von Katzen: Wovon hängt er ab?

Wie bei uns Menschen ist der Kalorienbedarf auch bei Katzen sehr individuell.

Initial rechnet man mit dem Ruheenergiebedarf (RER), welcher die Menge an Energie umfasst, die der Körper im Ruhezustand benötigt, um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Laut NRC wird er wie folgt berechnet:

100 × (Körpergewicht in kg^0,67) = RER (kcal/Tag)

 

Beispielrechnung für eine 4 kg schwere Katze:

100 × (4^0,67) = ca. 253 kcal/Tag

 

Die Berechnung geht hier allerdings noch weiter. Zum RER hinzu sollte man immer auch das Aktivitätslevel beachten. Der Kalorienbedarf sollte also noch mit folgenden Faktoren multipliziert werden:

Aktivität / Alter Faktor
Bis zu 2 Stunden 1
2 bis 3 Stunden 1,1 - 1,2
3 bis 4 Stunden 1,2 - 1,3
Kitten 1,3 - 2
Kastrierte Katzen & Senioren 0,7 - 0,9

Unsere Beispielkatze mit 4 kg ist recht aktiv (Faktor 1,1) und würde daher ca. 278 kcal pro Tag benötigen.

253 kcal × 1,1 = 278 kcal

Wäre sie zudem ebenfalls kastriert, würde das Endergebnis auf ca. 250 kcal pro Tag hinauslaufen.

278 kcal × 0,9 = 250 kcal

Kaloriengehalt bei BARF, Nass- & Trockenfutter

1. BARF

Bei der Fütterung nach der BARF-Methode für Katzen wird die Futtermenge über das Körpergewicht errechnet. Als Faustregel gilt ca. 3 bis 4% vom Körpergewicht an Futtermenge für eine adulte, intakte Katze. Der Kaloriengehalt ist hierbei stark abhängig von den gewählten Komponenten in der BARF-Ration. Hier ein paar Beispielwerte:

100 g mageres Rindermuskelfleisch = ca. 120–150 kcal

100 g Rinderleber = ca. 130 kcal

Weitere Innereien = ca. 110 kcal

100 g Rinderfett = ca. 900 kcal

100 g Hühnerkarkasse = ca. 90 kcal

100 g Karotten = ca. 35 kcal

 

Unsere Beispielkatze würde laut den Vorgaben beim Barfen ca. 3% Futter erhalten. Der Plan sähe so aus:

Komponente Menge
Muskelfleisch 72 g
Herz 18 g
Innereien 12 g
RFK 12 g
Gemüse 6 g
Gesamt 120 g

Um die Kalorienzufuhr korrekt zu berechnen, multipliziert man die Menge der Komponente mit dem entsprechenden Kaloriengehalt, addiert alle Komponenten zusammen und teilt das Ergebnis zum Schluss noch mal durch 100. Die Formel sähe so aus:

(72 × 120) + (18× 110) + (12 × ((0,3 × 130) + (0,7 × 110)) + (12 × 90) + (6 × 35) / 100 = ca. 275 kcal

Bei einer Futtermenge von 120 g bzw. 3% für unsere 4 kg Katze erreichen wir also quasi exakt ihren Kalorienbedarf. Zusammen mit einem Schluck Öl, welcher ungefähr noch mal 10 kcal liefert, decken wir den Bedarf unserer Beispielkatze mit einer Futtermenge von 3% also vollkommenen. 

Um die Kalorien der enthaltenen Komponenten zu berechnen, können Dir bestimmte Tools oder BARF-Rechner dabei helfen, ausgewogene Rationen zu erstellen. Wenn Du alleine nicht weiterkommst, ist es sinnvoll Dir einen Ernährungsberater zur Hilfe zu nehmen. Auch unser Team von TACKENBERG hilft Dir natürlich gerne weiter und berät Dich zur Futtermenge und allen anderen wichtigen Ernährungsfragen.

2. Nassfutter

Nassfutter hat einen hohen Feuchtigkeitsanteil von meist 70 bis 80%. Durch das verwendete Wasser bei der Verarbeitung wird der gesamte Kaloriengehalt im Gegensatz zu Frischfleisch etwas reduziert. Im Durschnitt enthält es:

100 bis 120 kcal pro 100 g Futter

 

Die benötigte Futtermenge für unsere 4 kg Beispielkatze errechnest Du so also direkt nach dem Kalorienbedarf:

Kalorienbedarf / kcal pro 100 g Futter × 100 = Tägliche Futtermenge

In unserem Beispiel also:

278 kcal / 110 kcal × 100 g = ca. 250 g Nassfutter pro Tag

 

Für die Berechnung können Dir die Herstellerangaben auf der Dose helfen – bei hochwertigen Produkten ist die Energieangabe meist direkt auf dem Etikett oder der Website zu finden.

3. Trockenfutter

Auf Grund des sehr geringen Feuchtigkeitsgehalts von meist nur 7 bis 10% bei Trockenfutter, hat dies eine sehr viel höhere Kaloriendichte:

400 bis 500 kcal pro 100 g Futter

 

Der Rechenweg bleibt allerdings der gleiche wie beim Nassfutter:

278 kcal / 450 kcal × 100 g = ca. 62 g Trockenfutter pro Tag

 

Eine 4 kg Katze benötigt am Tag also nur knappe 62 g Trockenfutter.

 

Bitte beachte: Auf Grund des hohen Energiegehalts ist es wichtig, Trockenfutter für Deine Katze genau abwiegen, da vor allem hier eine Überfütterung schnell passieren kann. Da Trockenfutterallerdings eine für Fleischfresser sehr ungeeignete Zusammensetzung hat, würden wir von der reinen Fütterung von Trockenfutter bei Katzen abraten. 

Fazit

Je nach Fütterungsart ändert sich auch beim gleichen Tier die Futtermenge massiv – beachte dies bei der Fütterung, vor allem wenn Du zwischen mehreren Futterarten wechseln möchtest. So vermeidest Du Über- oder Untergewicht bei Deiner Katze, was sonst gesundheitliche Folgen haben könnte. Die richtige Futtermenge basiert nicht auf Schätzungen, sondern auf einer fundierten Berechnung des Kalorienbedarfs. Wer den Energiebedarf seiner Katze kennt und ihn mit dem Kaloriengehalt des Futters abgleicht, sorgt für eine ausgewogene Ernährung. Egal ob BARF, Nass- oder Trockenfutter: Entscheidend ist, dass das Futter und die Menge auf Deine Katze abgestimmt sind. Achtest Du zudem noch auf eine korrekte Zusammensetzung und eine hohe Qualität des Futters bleibt Deine Samtpfote rundum fit und gesund.

Autor: 

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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