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Deine Katze trinkt nicht? Das kannst Du tun!

Genügend Flüssigkeitsaufnahme ist für alle Lebewesen enorm wichtig. Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Katze nicht genug trinkt, dann kannst Du Folgendes tun.

Katze trinkt nicht: So animierst Du Deine Katze zum Trinken

Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Katzen liegt uns sehr am Herzen. Doch was tun, wenn Deine Katze nicht genug trinkt? Wir beleuchten die Ursachen und Folgen einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme bei Katzen und geben Dir wertvolle Tipps, wie Du Deine Samtpfote sanft zum Trinken motivieren kannst.

Trinkt Deine Katz zu wenig?

Vorweg sei hier gesagt, dass es sich bei Katzen ursprünglich um Wüstentiere handelt, die allgemein eher wenig trinken. Wildkatzen nehmen in der Regel die meiste Flüssigkeit über ihre Beutetiere auf. Trinken liegt daher sozusagen nicht wirklich in der Natur unserer Katzen. Bei Katzen, die mit Nassfutter oder BARF ernährt werden, musst Du Dir kaum Sorgen machen, dass sie zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. Katzen, die vorwiegend Trockenfutter bekommen, können allerdings tatsächlich unter einem Flüssigkeitsmangel leiden, wenn sie selbst nicht zusätzlich trinken.

Woran erkennst Du also, dass Deine Katze zu wenig Flüssigkeit aufnimmt? Frühzeitige Hinweise können helfen, einer möglichen Dehydration vorzubeugen. Achte auf diese typischen Anzeichen:

Trockene Schleimhäute

Zäher Speichel oder ein trockenes, blasses Zahnfleisch können auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen. Gesunde Schleimhäute sind feucht und rosa – überprüfe dies vorsichtig im Maul Deiner Katze.

Weniger Aktivität & vermehrtes Schlafen

Wirkt Deine Katze abgeschlagen oder schläft deutlich mehr als gewöhnlich? Auch das kann auf eine zu geringe Wasseraufnahme hinweisen.

Veränderter Urin

Dunkelgelber, stark riechender Urin oder deutlich weniger Urin in der Katzentoilette sind Warnsignale.

Test für zu Hause: Der Faltentest

Ähnlich wie bei Hunden kannst Du auch bei Katzen den Faltentest anwenden:

Hebe vorsichtig eine kleine Hautfalte im Nacken Deiner Katze an. Lässt Du sie los, sollte sie sich sofort wieder glätten. Bleibt die Falte stehen oder glättet sich nur langsam, kontaktiere umgehend Deinen Tierarzt.

Weitere Symptome von Dehydration:

  • Schnellere Atmung
  • Verminderte Futteraufnahme
  • Niedrige Körpertemperatur
  • Abgeschlagenheit
  • Erhöhte Herzfrequenz

Wann zum Tierarzt?

Wenn Deine Katze dauerhaft wenig trinkt oder es immer wieder Phasen gibt, in denen sie Flüssigkeit meidet, solltest Du tierärztlichen Rat einholen. Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Durchfall oder Gewichtsverlust können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Geht es Deiner Katze akut schlecht und sie zeigt eines oder mehrere der oben genannten Symptome, dann solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Ursachen für Trinkmangel

Eine plötzliche Umstellung von Nass- auf Trockenfutter oder umgekehrt kann dazu führen, dass die Katze vorübergehend weniger trinkt oder Flüssigkeit über das Futter aufnimmt. Besonders bei einer neuen Ernährung ist es wichtig, das Trinkverhalten gut zu beobachten.

Schmerzen im Maulbereich, z. B. durch Zahnstein, entzündetes Zahnfleisch oder kaputte Zähne, können dazu führen, dass die Katze ungern frisst oder trinkt. Gerade ältere Katzen sind davon häufiger betroffen.

Katzen sind Gewohnheitstiere. Schon kleine Veränderungen wie ein neuer Mitbewohner, ein Umzug, Urlaubsbetreuung oder ungewohnte Geräusche können zu Stress führen – und dieser wiederum kann das Trinkverhalten beeinflussen.

Nach einer Narkose oder Operation kann das Durstgefühl vorübergehend reduziert sein. Auch manche Medikamente wie Entzündungshemmer oder Diuretika beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt. In solchen Fällen sollte die Katze genau beobachtet und ggf. mit Flüssigkeit unterstützt werden.

Chronische oder akute Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Diabetes, Infektionen oder Magen-Darm-Erkrankungen können das Trinkverhalten verändern. Manche Katzen trinken dann mehr, andere deutlich weniger – beides kann ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein und gehört in tierärztliche Abklärung.

Tipps: So bringst Du Deine Katze zum Trinken

Mehr Feuchtigkeit durchs Futter

Nassfutter oder BARF sind deutlich wasserreicher als Trockenfutter. Letzteres enthält meist nur rund 7% Feuchtigkeit, während Nassfutter und BARF 70 bis 80% Wasser liefert – das unterstützt die tägliche Flüssigkeitszufuhr enorm und kann bei manchen Katzen schon den gesamten Wasserbedarf decken.

Wasserplatzierung optimieren

Stelle mehrere Wasserschalen in ruhigen Bereichen der Wohnung auf – weit weg vom Futternapf und der Katzentoilette. Katzen sind hoch reinliche Tiere und nehmen keine Wasserquelle an, wenn diese in ihren Augen verschmutzt sein könnte.

Fließendes Wasser motiviert

Katzen lieben frisches Wasser – daher können Trinkbrunnen sehr hilfreich sein. Das leise Plätschern und stets fließendes Wasser machen das Trinken für viele Stubentiger attraktiver.

Hast Du keinen Trinkbrunnen, kannst Du es auch einfach mal mit dem Wasserhahn im Bad oder in der Küche probieren. Das fließende Waser fördert spielerisch die Wasseraufnahme.  

Aromatisiertes Wasser anbieten

Etwas Thunfischwasser (ohne Salz!), Brühe (ungesalzen und ohne Zwiebeln/Knochen) oder leckere Rezepte als Trinkhilfe wie unser Katzendrink können helfen, den Wasserkonsum zu steigern.

Wie viel Wasser braucht eine Katze?

Im Durchschnitt benötigen Katzen etwa 40–60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht täglich – inklusive des Wassers im Futter. Frisst Deine Katze viel Trockenfutter, ist es besonders wichtig, ausreichend frisches Wasser bereitzustellen.

Kilogramm Körpergewicht Wassermenge in ml pro Tag
2-3 kg ca. 100–150 ml
4-5 kg ca. 200–250 ml
6-7 kg ca. 300–350 ml
ab 8 kg ca. 400 ml oder mehr

Folgen eines dauerhaften Flüssigkeitsmangels bei Katzen

Ein chronischer Wassermangel kann bei Katzen ernste gesundheitliche Konsequenzen haben. Die Nierenfunktion leidet besonders stark unter Flüssigkeitsdefiziten – das Risiko für Harnwegserkrankungen, Blasenentzündungen oder gar Niereninsuffizienz steigt deutlich. Auch die Verdauung wird beeinträchtigt, was zu Verstopfungen führen kann. Langfristig trocknet der gesamte Organismus aus, was das Immunsystem schwächt und die Katze anfälliger für Krankheiten macht. Insbesondere ältere Katzen oder Tiere mit bestehenden Vorerkrankungen sind hier stark gefährdet.

 

Fazit

Ausreichendes Trinken ist für Katzen lebenswichtig – obwohl sie von Natur aus eher trinkfaul sind. Mit kleinen Anpassungen im Alltag, einer angepassten Fütterung und etwas Geduld kannst Du Deine Katze dabei unterstützen, ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Beobachte ihr Trinkverhalten aufmerksam und zögere bei Anzeichen von Dehydration nicht, tierärztlichen Rat einzuholen. Denn eine gut versorgte Katze ist eine gesunde Katze.

Autor: 

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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