Der BARF Erfinder!
Expressversand möglich
30 Tage Geld-Zurück-Garantie
Vielseitige Zahlungsmöglichkeiten
Direkt vom Hersteller
Hotline 04171 5467 400
Zur Startseite gehen

Wie ernähre ich meinen Hund im Alter richtig?

Mit zunehmendem Alter verändern sich die Ernährungsbedürfnisse unserer Hunde. Verschiedene Altersbeschwerden können auftreten: Wie du diesen mit der richtigen Fütterung entgegenwirken kannst, erklärt uns Tierheilpraktiker und Ernährungsexperte Ernst Bamert im Interview.

Gerade ältere Hunde neigen oft zur Gewichtszunahme. Wie kann ich Übergewicht bei meinem alten Hund auf gesunde Art verhindern?

Das Problem bei älteren Hunden ist, dass sie sich meist weniger bewegen. Wenn Hunde älter werden, ist aufgrund der geringeren Aktivität und dem verlangsamten Stoffwechsel auch ein niedrigerer Energieverbrauch zu erwarten. Die Hunde brauchen also weniger Futter, aber nicht weniger Eiweiß. Sie brauchen weniger energiedichtes Futter. Man sollte also weiterhin versuchen, den Hund ausgewogen zu ernähren – mit Fleisch, vor allem hochwertiges Muskelfleisch für eine ausreichende Zufuhr von Proteinen. Beim Senior sollte man aber auch die Nieren schonen. Dazu gehört auch, dass man auf bindegewebshaltige Komponenten, wie Pansen oder sehr sehniges Fleisch eher verzichtet. Auch kann es helfen weniger oder gar keine Knochen mehr zu füttern, da diese schwer verdaulich sind. Wichtig ist hierbei allerdings, dass man dennoch genug Calcium zuführt, wie bspw. über Knochenmehl, Calciumcitrat, Eierschalenmehl oder Algenkalk – so verschiebt man die Gewichtung der Nährstoffe und passt die Ernährung an den verlangsamten Stoffwechsel und die geringere Bewegung des älteren Hundes an. Eine andere Variante ist, einfach die Menge der Nahrung zu reduzieren. Hier würde ich die Futtermenge zunächst um ein Viertel verringern und schauen, wie der Hund damit zurecht kommt. Man kann die BARF-Mahlzeiten auch gut mit etwas geraspelter Zucchini ergänzen, was die Funktion der Leber unterstützt, oder mit Gurke, was wiederum die Nieren unterstützt. So kommt man letztendlich vom Volumen her wieder auf die gleiche Futtermenge, jedoch hat man eine wesentlich energieärmere Futterzusammensetzung geschaffen, die dem Energiebedarf eines älteren Hundes besser entspricht, ohne dass der Hund hungern muss.

Muss ich das Immunsystem bei meinem vierbeinigen Senioren auf besondere Weise unterstützen?

Im Alter wird alles ein bisschen träger, auch das Immunsystem. Das ist bei uns Menschen ja genauso: Wenn wir jung sind haut uns eine Grippe nicht um, sind wir älter und geschwächter können wir schwerwiegende Folgen davon tragen und vielleicht sogar daran sterben. Je älter das Tier wird, desto mehr sollte man auf ein funktionierendes Immunsystem achten. Im Grunde macht man, wenn man den Hund ein Leben lang roh füttert mit hochwertigen einfachen Bausteinen, wie frischem Fleisch, Innereien, Knochen, Knorpel, frischem rohem Gemüse – am besten Bio – alles richtig. Das ist dann schon eine gute Vorbereitung fürs Alter. Dann haben die Tiere auch häufig nicht diesen Mehrbedarf. Aber wenn Altersbeschwerden auftreten, wie ein schlecht durchblutetes Innenohr oder eingeschränktes Sehvermögen, dann kann man zum Beispiel mit der Gabe von B-Vitaminen gegensteuern. Das Hilft dem Organismus und ist gut für die Nerven. Dann gibt es sinnvolle Kräutermischungen, die die Leber entlasten und die Niere unterstützen und als Kur eingesetzt werden können, wie bspw. Mariendistel, Brennnessel oder Löwenzahn. Nahrungsergänzungen und Kräuter können durchaus sehr sinnvoll für Hundesenioren sein – auch hochwertiges Öl, wie Hanföl, Lachsöl oder Leinöl, ist sehr gut für ältere Hunde, da es den Stoffwechsel im Kopf unterstützt. Kurkuma kann ich empfehlen, da es das Blut reinigt und entzündungshemmend wirkt. Welche Ergänzungen sinnvoll für den Hundesenior sind, muss man immer individuell entscheiden. Dabei kann natürlich auch ein Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker helfen. 

Prävention ist hier ganz entscheidend: Manche Schäden, die entstehen, wenn man den Hund ein Leben lang mit Trockenfutter füttert, sind nicht reversibel. Es ist zwar sinnvoll, die Ernährung auch im höheren Alter noch auf BARF umzustellen und viele Organsysteme können sich auch gut regenerieren.
Einige Organe, wie beispielsweise die Nieren leiden aber gerade im Alter immens unter schlechtem Futter. Da lohnt es sich allemal auf Rohfutter umzusteigen.

Oft nimmt die Muskelmasse bei älteren Hunden ab. Wie halte ich meinen Vierbeiner lange fit und vital?

Ein häufiges Problem bei älteren Hunden ist, dass ihre Nieren nicht mehr gut arbeiten. Diese Hunde trinken auf einmal mehr, der Besitzer wundert sich und lässt die Nierenwerte beim Tierarzt untersuchen. Daraufhin bekommen diese Hundesenioren oft ein anderes Futter, das die Nieren entlasten soll, da es weniger Eiweiß enthält. Das wäre absolut gegen meine Ansichten: Ich empfehle meinen Patienten in einem solchen Fall, nicht das Eiweiß in der Nahrung zu reduzieren, sondern auf die Qualität des Eiweißes zu achten. Denn oftmals wird in herkömmlichem Hundefutter viel minderwertiges Eiweiß aus Grieben oder Schwarten verarbeitete, was den Körper allerdings nur belastet. Auch wie schon erwähnt, kann der Verzicht auf Knochen helfen – bei meinen eigenen Hunden handhabe ich das übrigens ganz genau so. Knochen belasten durch ihren hohen Phosphorgehalt im Alter bei bekannter Nierenschwäche die Nieren unnötig. Aber älteren Hunden das Eiweiß zu streichen zu Gunsten von minderwertigen Ergänzungen, wie Kartoffelflocken oder Getreide – das kann ich nicht empfehlen, da Eiweiß unter anderem für die Muskelmasse der Vierbeiner ganz entscheidend ist. Lieber sollte man die Nieren, die Leber und die Entgiftung mit gesunden Nahrungsergänzungen unterstützen und die Nahrung dabei so natürlich wie möglich beibehalten.

Der Stoffwechsel verändert sich im Alter auch bei Hunden. Der Körper schafft es dann nicht mehr alle Schadstoffe rückstandslos abzubauen. Wie kann ich Leber und Nieren bei meinem Vierbeiner entlasten?

Wie erwähnt, empfehle ich, die Niere und die Leber mit sinnvollen Nahrungsergänzungen zu unterstützen. Dazu gehören für die Leber beispielsweise wirksame Kräuter, wie Mariendiestel zur Leberzellregeneration und Artischockenextrakt zur Entgiftung, für die Niere sind Brennnessel und Solidago, auch Goldrute genannt, empfehlenswert, um die Nieren weiterhin aktiv zu halten. Wichtig ist auch, dass Hunde sich im Alter immer bewegen, auch wenn sie weniger Spaß an Bewegung oder Schmerzen in den Gelenken haben, sollte man versuchen, so weit wie möglich zu gehen. Natürlich sollte man dabei auch auf gelenkschonende Aktivitäten achten – Schwimmen ist zum Beispiel eine gute Alternative und beim Spaziergang sind weiche, unebene Waldböden oder auch sandige Spazierwege empfehlenswert. Eine weitere Möglichkeit sind Unterwasserlaufbänder, die auch oft in der Physiotherapie angewendet werden. Durch diese Maßnahmen kann der Hund seine Kraft erhalten. Und natürlich ist es absolut sinnvoll, die Gelenke mit natürlichen Nahrungsergänzungen zu unterstützen: Dazu gehören Grünlippmuschel, Kollagen, Hagebutte, MSM (Methyl-Sulfonyl-Methan) und beispielsweise Kurkuma mit Weihrauch.

Darmträgheit und Verstopfungen sind häufige Altersbeschwerden. Wie halte ich den Darm meines Lieblings in Schwung?

Von meinen Hunden kenne ich diese Beschwerden tatsächlich nicht. Wichtig sind hier vor allem genügen Faserstoffe in der Nahrung, wie z. B. aus fein geraspeltem Gemüse, wie Zucchini, Möhren, Salat, Pastinake oder Kürbis. Auch Äpfel sind hervorragende Ballaststofflieferanten, die den Darm fit halten. Das gibt auch etwas Volumen und funktioniert sehr gut – einen trägen Darm haben meine Hunde mit dieser Ernährung noch nie gehabt. Wenn man im Alter außerdem die Knochen in der Ernährung weglässt, wird der Kot sowieso weniger hart. Stattdessen kann man noch etwas Blättermagen dazugeben, wenn er vertragen wird.

Brauchen Hundesenioren eine besondere Zahnpflege?

Fast alle alten Hunde haben etwas Zahnstein und auch abgenutzte Zähne. Das liegt einfach daran, dass sich der Speichel im Alter verändert und hinzu kommt, dass bei einer Ernährung mit zu wenig Calcium, der Körper das Calcium aus den Knochen und Zähnen herauszieht. Sinnvoll ist es, die Zähne beim Hundezahnarzt mal richtig reinigen zu lassen, wenn der Hund die Narkose in seinem Alter noch verträgt. Ich würde außerdem empfehlen immer mal ganze Karotten zu füttern, die die Zähne auf natürliche Weise reinigen. Wenn die Zähne noch funktionieren, kann man Hundesenioren ihr Fleisch in größeren Stücken geben. Das trägt ebenfalls zur Zahnhygiene bei und trainiert die Kaumuskeln. Mit einem Fingerling oder einer Hundezahnbürste kann man als Halter auch die Zähne regelmäßig säubern – das kommt aber darauf an, ob der Hund das zulässt oder vielleicht sogar schon gewöhnt ist. Zusätzlich hilft auch der beim Barfen typischerweise eingesetzte Knotentang, auch Grüne Seealge (Ascophyllum Nodosum) genannt, gegen Zahnstein und kurbelt den Stoffwechsel an. Allerdings sollte man prüfen lassen, ob die Schilddrüsenwerte in Ordnung sind, da die Seealge viel Jod enthält. Ab einem gewissen Alter – bei großen Hunden ab 8 oder 9 Jahren, bei kleinen Hunden ab 10 oder 11 Jahren – ist es sowieso sinnvoll alle 1,5 Jahre ein Blutbild zu machen und auswerten zu lassen, um zu sehen, in welchem Bereich das Tier Unterstützung braucht. 

 

Ernst Bamert

Ernst Bamert absolvierte die Ausbildung zum Tierheilpraktiker an der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATM) in Bad Bramstedt In seiner Praxis in Hamburg-Ottensen behandelt er Hunde, Katzen und andere Kleintiere in den Bereichen Homöopathie, biologische Medizin, Ernährungsberatung und Pflanzenheilkunde.

Ernst Bamert

Kommentarbereich
Kommentarfunktion für diesen Artikel deaktiviert.
Weitere Beiträge
  • Die Bedeutung von Hundekot: Ein Spiegel der Gesundheit und Ernährung
    Die Bedeutung von Hundekot: Ein Spiegel der Gesundheit und Ernährung
    Es geht um die Wurst: In diesem Beitrag erfährst Du, was der Kot unserer Hunde mit Gesundheit und Ernährung zutun hat und warum eine regelmäßige Beoba...
    Mehr lesen
  • Das Gebiss des Hundes: Ein faszinierendes Werkzeug der Natur
    Das Gebiss des Hundes: Ein faszinierendes Werkzeug der Natur
    Die Zähne unserer Hunde sind faszinierende Werkzeuge, die sie nicht nur aber vor allem für die Futteraufnahme benötigen. Die richtige Pflege ist daher...
    Mehr lesen
  • Dos & Donts beim Grillen mit Hund
    Dos & Donts beim Grillen mit Hund
    Sommer, Sonne, Grillsaison – mit Tackis Knackis machst Du den Sommer auch für Deinen lieben Vierbeiner zur Grillparty. Alles Wichtige für die Gartenpa...
    Mehr lesen
  • Pfotenliebe pur: Wie Hunde ihre Zuneigung ausdrücken
    Pfotenliebe pur: Wie Hunde ihre Zuneigung ausdrücken
    Wir werfen einen genaueren Blick auf die Frage, die uns alle fasziniert: Können Hunde verliebt sein? Und falls ja, wie zeigen sie ihre Liebe untereina...
    Mehr lesen
  • Unsere Tipps für den Hundespaziergang im Dunkeln
    Unsere Tipps für den Hundespaziergang im Dunkeln
    Der Herbst steht vor der Tür und die Gassi Runden finden vermehrt im Dunkeln statt. Erfahre mehr, wie du deine Spaziergänge in der dunklen Jahreszeit ...
    Mehr lesen
  • Ideen für das Osterfest mit Hund
    Ideen für das Osterfest mit Hund
    Die Vorfreude steigt, denn Ostern steht endlich vor der Tür! Bei vielen Familien heißt es zur Osterzeit Eier färben, Eier verstecken – und diese natür...
    Mehr lesen
  • Klug, stolz und voller Energie | Züchterinterview mit Andrea Behrendt
    Klug, stolz und voller Energie | Züchterinterview mit Andrea Behrendt
    Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Hunden lebt Andrea Behrendt im Land Brandenburg direkt an der schönen Havel. 2016 legte sie mit Rüden Tikaani den G...
    Mehr lesen
  • Hilfe für griechische Streuner
    Hilfe für griechische Streuner
    Hilfe für griechische Streuner: Der Tierschutzverein Tackenberg unterstützt ein Tierheim in Griechenland und ruft zur Spende auf. Lesenswert!
    Mehr lesen
  • Grollende Sommergewitter
    Grollende Sommergewitter
    Grollende Sommergewitter können für Hunde sehr beängstigend sein. Der Artikel gibt Tipps, wie man seinem Vierbeiner helfen kann, die Angst zu überwind...
    Mehr lesen
  • Ab ins Wasser! Was Du beim Baden mit Hund beachten solltest
    Ab ins Wasser! Was Du beim Baden mit Hund beachten solltest
    Baden mit Hund: Tipps und Tricks für ein sicheres und entspanntes Erlebnis im Wasser. Erfahre, worauf Du achten solltest und wie Du Deinen Vierbeiner ...
    Mehr lesen
  • Kräutergarten - Do it yourself
    Kräutergarten - Do it yourself
    Erschaffe deinen eigenen Kräutergarten mit diesen einfachen DIY-Tipps. Erfahre, welche Kräuter am besten zusammenpassen und wie du sie pflegen kannst....
    Mehr lesen
  • Der ideale Familienhund
    Der ideale Familienhund
    Erfahre, welche Hunderassen sich als ideale Familienhunde eignen und worauf du bei der Auswahl achten solltest. Ein umfassender Ratgeber für angehende...
    Mehr lesen