10 BARF Tipps gesunder Tiernahrung
1. Abwechslung im Geschmack – die Mischung macht‘s
Hunde haben rund 1.700 Geschmacksknospen – weit weniger als wir Menschen. Wenn also Abwechslung im Napf Deines Hundes gewünscht ist, hat das keine geschmacklichen Hintergründe. Um Deinen Hund ausgewogen zu ernähren, kannst Du Dich tatsächlich auf zwei bis maximal drei Fleischsorten konzentrieren. Diese reichen vollkommen aus, um Deinen Liebling mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Beliebt sind hier z. B. Rind, Huhn und Fisch. Dabei sollten die Fleischkomponenten aus 60 % Muskelfleisch, bis zu 16 % Pansen, 12 % Innereien und 12 % rohen, fleischigen Knochen bestehen. Beim Gemüse & anderen pflanzlichen Komponenten kannst Du je nach Verträglichkeit und Vorlieben Deines Vierbeiners ausprobieren, was ihm schmeckt.
2. Ernähre Deinen Hund ausgewogen
Eine ausgewogene Ernährung ist für Deinen Vierbeiner enorm wichtig. Doch das muss nicht Gramm genau an einem Tag passieren. In der freien Natur ist dieses Prinzip gar nicht umzusetzen. Es ist vollkommen ausreichend, wenn Du die verschiedenen Komponenten grob über einen kurzen Zeitraum aufteilst. Erhält Dein Vierbeiner innerhalb einer Woche alle Nährstoffe wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate sowie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die er benötigt, ist er ernährungsphysiologisch hervorragend ausgestattet. Mit der artgerechten Ernährung, wie es bei BARF möglich ist, ist das ohne großen Aufwand zu schaffen.
3. Die richtige Fütterungsmenge machts

Die Fütterungsmenge beim Barfen hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Rasse, Idealgewicht oder Aktivität Deines Hundes ab. Bei kleinen Hunden bis etwa 10 kg sollte die Fütterungsmenge ungefähr bei 3 bis 4 % des Körpergewichts liegen, bei mittleren bis großen Hunden circa 2 bis 3 % des Körpergewichts. Welpen benötigen je nach Alter und Rasse mit einer Futtermenge von bis zu 8 % pro Körpergewicht deutlich mehr Futter, Senioren kommen zumeist mit weniger Futter gut zurecht, nicht zuletzt auf Grund ihrer meist verminderten Aktivität.
4. Die korrekte Lagerung & Handhabung von Fleisch
Egal, wie klein oder groß Dein Hund ist, die Verpackungsgröße des Rohfleischs entspricht in den seltensten Fällen Deiner errechneten Fütterungsmenge. Doch das ist auch gar nicht notwendig. Was Du zu viel auftaust, kannst Du die überschüssige Menge Fleisch beruhigt in den Kühlschrank zurückstellen und am Folgetag verfüttern. Sollte selbst diese Menge zu viel sein, kannst Du das Frostfleisch antauen und mit einem Messer portionsgerecht zuschneiden und wieder einfrieren. Hier brauchst Du keine Angst vor Bakterien haben, denn die Bildung dieser ist bei kalten Temperaturen sehr gering. Natürlich solltest Du dennoch auf eine normale Küchenhygiene achten, wenn Du mit rohem Fleisch arbeitest. Das erneute Einfrieren birgt ebenfalls keinen nennenswerten Verlust an Nährstoffen, wie es oft vermutet wird.
5. Auf die richtige Temperatur kommt es an
Füttere Deinen Hund optimalerweise mit zimmertemperiertem Fleisch. So verträgt er es am besten und es schmeckt ihm hervorragend. Zu kaltes Fleisch kann zu Bauchschmerzen oder Durchfall führen, wobei zu warmes Fleisch ebenfalls vermieden werden sollte. Sicherlich weißt Du selbst, wie unangenehm die Temperatur sein kann, egal wie lecker das Essen auch schmeckt. Praxis-Tipp: Hole das Fleisch einen Abend vorher aus dem Kühlfach und lasse es über Nacht auftauen. So ist es morgens perfekt temperiert. Die übrig gebliebene Menge kannst Du einfach bis eine Stunde vor der nächsten Mahlzeit zurück in den Kühlschrank stellen. Das kannst Du mit ruhigem Gewissen über ein bis zwei Tage tun.
6. Beachte die Fütterungszeiten
Zu routinierte Fütterungszeiten können zu Problemen führen, sollten sie sich einmal ändern, zum Beispiel im Urlaub oder weil es auf der Arbeit mal länger dauert. Dein Hund erwartetet dann Futter, welches er aber nicht bekommt. Die Folge können Übersäuerung, Sodbrennen und Bauchschmerzen sein. Auch kann es passieren, dass Dein Liebling Magensäure erbricht. Daher ist es besser, Deinen Liebling unroutiniert zu füttern, damit er keine Erwartungshaltung aufbauen kann. Ausgewachsene, gesunde Hunde kommen auch bestens mit nur einer Mahlzeit am Tag aus, welche Du im Idealfall ziemlich zufällig bereit stellen solltest. So kann Dein Hund keine Erwartung an eine feste Uhrzeit oder Routine entwickeln.
7. Fette sind wichtige Energielieferanten
Fette spielen bei der Ernährung eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur ein gesunder Energielieferant, sondern befähigen den Körper dazu, die fettlöslichen Vitamine A, E, D und K überhaupt aufzunehmen. Der Körper ist erst mit ausreichend Fetten in der Lage, diese Nährstoffe überhaupt zu verwerten. Deshalb ist es wichtig, nicht nur mageres Fleisch auf den Speiseplan Deines Vierbeiners zu setzen, sondern eher durchwachsenes oder fetthaltiges Fleisch – je nach Gewicht des Hundes in einem angemessenen Rahmen. Als Richtwert gelten mindestens 15 % Fettanteil im Muskelfleisch. Bis auf 25 % kann dieser angehoben werden, wenn Dein Liebling zu Untergewicht neigen sollte. Steigere die Fettmenge bitte immer nur schrittweise, um die Bauchspeicheldrüse nicht zu überfordern. Diese stellt nämlich die Enzyme zur Fettverdauung her und eine zu große Schwankung im Fettgehalt kann zu Entzündungen im Magen und der Bauchspeicheldrüse führen.
8. Püriere Dein Gemüse und Obst

Neben dem saftigen Fleischanteil im Napf benötigt Dein Hund circa 20% seiner Mahlzeit als pflanzlichen Anteil – Obst, Kräuter, Nüsse, allen voran jedoch Gemüse. Und das nutzt ihm am meisten püriert. Hunde können Zellulose, woraus die pflanzlichen Zellwände bestehen, nicht gut verdauen. Werden die Zellwände aber durch Schneiden, Mixen oder Pürieren zerstört, sind sie für Deinen Hund leichter verdaulich. Stellt sich die Frage, ob Du überhaupt Gemüse und Obst füttern sollst, wenn Dein Hund es in der Ursprungsform schlecht verwerten kann. Die Antwort ist eindeutig: Auf jeden Fall! Aus den pflanzlichen Ernährungskomponenten erhält er wichtige Ballaststoffe, die er für eine ausgewogene Ernährung benötigt. Zudem liefern Gemüse und Obst sowie Kräuter wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die im Körper sehr nützlich sein können.
9. Lass Deinen Hund Ruhezeiten nach der Fütterung einhalten
Nach der Fütterung sollte Dein Hund mindestens eine Stunde Ruhezeit einhalten. Er ist damit nicht nur entspannter und der Verdauungstrakt kann in Ruhe arbeiten, Du beugst damit auch einer lebensbedrohlichen Magendrehung vor. Ursachen dafür liegen zwar überwiegend in der Fütterung von übermäßig viel Trockenfutter, das in Kombination mit Wasser im Magen stark aufquillt, aber wie wir alle wissen ist Vorsicht besser als Nachsicht. Nur in seltenen Fällen kommt eine Magendrehung auch bei einer Überfütterung mit Rohfleisch ernährten Hunden vor, vor allem wenn diese sich kurz nach dem Fressen viel bewegen oder gar Spielen.
10. Stelle immer ausreichend frisches Wasser bereit
Wasser ist das Lebenselixier Deines Hundes, ohne Wasser geht es nicht. Zwar liefert es keine Nährstoffe wie rohes Fleisch, Innereien, Obst oder Gemüse. Doch es ist essenziell, um die Aufgabe der Zellen aufrecht zu erhalten und die Verdauung Deines Hundes zu regeln. Denn Wasser hat die Fähigkeit, die erforderlichen Nährstoffe zu transportieren und aufgenommene Abfallprodukte zu beseitigen. Darüber hinaus reguliert es die Körpertemperatur Deines Hundes. Hunde können nicht schwitzen und hecheln, um sich abzukühlen. Durch das Hecheln verdunstet aufgenommenes Wasser und Dein Hund kühlt sich ab. Gut, dass Rohfleisch nicht nur ein sehr guter Nährstofflieferant ist, sondern auch viel Feuchtigkeit enthält! Dennoch sollte Dein Hund immer frisches Wasser zur freien Verfügung haben.