Große Hunde richtig ernähren
Zu den Großen gehören
große Hunderassen und -Mischlinge haben, wie ebenfalls ihre kleineren Artgenossen, zu jeder Lebensphase unterschiedliche Ernährungsansprüche. Zur L bzw. XL-Kategorie zählt man Hunde ab 30 kg Körpergewicht und einer Schulterhöhe von mehr als 60 cm. Dazu gehören z. B. Rassen wie der Labrador Retriever, Weimaraner, Rhodesian Ridgeback oder die Deutsche Dogge. Jedoch ist es mit "einfach mehr füttern" bei diesen großen Hunden nicht getan. Tatsächlich bekommen unsere großen Vierbeiner im Verhältnis sogar weniger Futter als Hunde kleiner Rassen. Denn durch das andere Verhältnis von Oberfläche zu Volumen ergibt sich ein anderer Energieverlust. Als Richtlinie für ausgewachsene, großrahmige Vierbeiner empfiehlt sich beim Barfen eine tägliche Gesamtfuttermenge von ca. 2 - 3 % des Körpergewichts, während kleinere Hunde auch bis zu 4 % bekommen sollten. Abhängig von der Nahrungszusammensetzung (z. B. dem Eiweiß- und Fettgehalt der verwendeten Fleischsorten), dem Alter und Geschlecht sowie der körperlichen Auslastung und gesundheitlicher Besonderheiten Deines Vierbeiners kann die Futtermenge natürlich noch variieren. Die daraus resultierende Ration sollte aus 80 % Fleisch, Innereien und Knochen sowie 20 % pflanzlichen Komponenten bestehen und sich an der gängigen BARF-Zusammensetzung orientieren.
Gesund groß werden
Die Wachstumszeit großer Hunde ist abhängig von deren Endgewicht und kann bis zu 24 Monate lang dauern. In dieser Phase spielt die richtige Ernährung eine bedeutende Rolle für das restliche Leben Deines Vierbeiners. Eine ausgeglichene Energiezufuhr sorgt für eine harmonische Entwicklung und ein gleichmäßiges Wachstum des Körpers. Bei einem Überschuss an Energie kann das Knochenwachstum der Muskelbildung nicht folgen, was irreparable Schäden am Skelett verursachen kann. Das Verhältnis von Calcium und Phosphor (ca. 1,2-1,5:1) sowie die Gabe hochwertiger Proteine (z. B. Muskelfleisch vom Rind oder Lamm) sollte während der gesamten Wachstumsphase regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Dazu bedarf es auch der Vorstellung des Juniors beim Tierarzt sowie regelmäßigen Wiegens und genauen Beobachtens. Bei großen Rassen sollte die Futtermenge daher genau überwacht und Übergewicht unbedingt vermieden werden. Da große Hunderassen leider schneller altern, und schon ab 6 bis 8 Jahren zu den fortgeschrittenen Semestern zählen, sollten unsere Vierbeiner auch rechtzeitig eine leichtere Seniorenkost erhalten.
Gelenkgesundheit in XL
Übergewicht ist für große Hunde besonders belastend, denn ihr Bewegungsapparat wird allein durch den massiveren Körperbau stärker beansprucht. Tägliche Aktivität ist wichtig, damit neues Knorpelgewebe gebildet wird, doch auf steile Sprünge sollten große Hunderassen verzichten. Es lohnt sich, die Gelenkgesundheit durch entsprechende Nahrungsergänzungen bereits so früh wie möglich zu unterstützen. Grünlippmuschel-Fleischmehl dient der Versorgung von Sehnen, Bändern und Knorpeln mit Glykosaminoglykanen. Auch Kollagenhydrolysat kann zusammen mit einer Vitamin-C-Quelle den Aufbau von Knorpelgewebe unterstützen. Des Weiteren aktivieren die wertvollen Omega-Fettsäuren (z. B. aus kaltgepresstem Lachsöl) den Gelenkstoffwechsel und helfen den schneller alternden Zellen bei der Abwehr schädlicher freier Radikale.
Sensibel im Großformat
Auch Große Hunde können eine sensible Verdauung haben und reagieren zum Teil empfindlich auf Nahrungsumstellungen. Die Gabe von 2 bis 3 kleineren Mahlzeiten am Tag, statt einer großen Gesamtportion, ist auch aufgrund des erhöhten Risikos einer gefährlichen Magendrehung ratsam. Natürlich sollen große wie kleine Vierbeiner nach dem Füttern mindestens eine Stunde lang ruhen und nicht herumtollen. Tatsächlich sind große Hunderassen allgemein körperlich empfindlicher, als ihre Mini- oder Midi-Artgenossen. Wenn man aber den Ansprüchen an eine ausgewogene Ernährung, angepasste Bewegung und das allgemeine Lebensumfeld gerecht wird, hat man mit einem Vierbeiner in XL wortwörtlich das große Glück gefunden!