Sind Nahrungsergänzungen für Hunde sinnvoll?
Mittlerweile sind nicht nur die Regale im Drogeriemarkt mit Nahrungsergänzungen für uns Menschen prall gefüllt; auch beim Zoofachhändler unseres Vertrauens ist das Angebot an Nahrungsergänzungen riesig. Vielleicht hast Du auch schon etwas hilflos vor der Masse von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Heilkräutern gestanden und Dich gefragt: Braucht mein Hund das wirklich alles?
Die klare Antwort ist: Nein! Dein Hund benötigt mit Sicherheit nicht alle diese Nahrungsergänzungen – hilfreich können sie bei richtiger Anwendung aber dennoch sein. Die Ernährung ist ein wichtiger Grundstein für ein langes und gesundes Leben, das trifft sowohl auf Zwei- als auch auf Vierbeiner zu. Wenn Du täglich auf eine gesunde Ernährung bei Deinem Hund achtest, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch im Alter noch fit und gesund ist, deutlich größer als wenn Du ihn einseitig und ungesund ernährst. Dies hat die Forschung erwiesen und immer neue Erkenntnisse geben uns Hinweise darauf, wie eine gesunde Ernährung genau aussehen sollte und was wir noch beachten sollten.
Was ist eine gesunde Ernährung?
Eine Ernährung, die wir als gesund und ausgewogen bezeichnen würden, zeichnet sich vor allem darin aus, dass sie unseren Nährstoffbedarf deckt – das ist bei Hunden und Katzen ganz genau so. Bevor man also wahllos in die Nahrungsergänzungskiste greift, sollte der Ist-Zustand einmal von einem Ernährungsberater festgestellt werden. Dies geschieht anhand eine Rationsüberprüfung, welche aufzeigt, welcher Bedarf an Nährstoffen durch die Ernährung gut gedeckt ist und wo sich Lücken ergeben. Diese Lücken sind Nährstoffmängel, die man durch die Anpassung der Ration oder auch Nahrungsergänzungen gezielt ausgleichen kann.
Nährstoffmängel können sich auch im Verhalten Deines Lieblings bemerkbar machen: Hat Dein Hund wenig Lust sich zu bewegen, frisst er den Kot von anderen Hunden oder trinkt er besonders viel Wasser? Dann kann das ein Anlass sein, seinen Versorgungsstand einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch unter besonderen Umständen, zum Beispiel bei Trächtigkeit oder erhöhter Aktivität im Hundesport, können Nahrungsergänzungen helfen, den Nährstoffbedarf Deines Lieblings gezielt zu decken. Dabei ist eine Kontrolle der Blutwerte von Vorteil, um sowohl weiterhin bestehende Mängel als auch einen Überschuss an Nährstoffen zu erkennen und angemessen reagieren zu können. Denn jedes Tier unterscheidet sich, beispielsweise in Aktivität und Stoffwechsel. Daher gibt es nicht die eine Standarddosierung an Nährstoffen, die für jeden Vierbeiner passt.
Gesundheit als ganzheitliches Konzept
Wie erwähnt, ist die Ernährung ein wichtiger Baustein für ein gesundes und vitales Leben. Doch es gehört noch mehr dazu: Mentale Auslastung und regelmäßige Bewegung ist für einen gesunden Körper unerlässlich. Hier kann man auch schon mit gewissen Zusätzen ansetzen: Hat Dein Vierbeiner beispielsweise schmerzende Gelenke, kannst Du seine Nahrung durch Grünlippmuschelpulver ergänzen – das kann seine Beschwerden lindern. Die tägliche Bewegung jedoch kann ein Nahrungsergänzungsmittel nicht ersetzen. Ein übergewichtiger Hund, der sich nicht bewegt, wird seine Gelenke ständig überlasten. Er kann nur schmerzfrei werden, indem er Gewicht abnimmt und sich regelmäßig bewegt. Dabei kann neben Spaziergängen auf weichen Böden auch eine Physiotherapie oder tägliches Schwimmen helfen.
Nahrungsergänzungen sinnvoll einsetzen
Wer seinen Vierbeiner ausgewogen ernährt und auf Tiernahrung mit hochwertigen Inhaltsstoffen achtet, trägt schon sehr viel zu einem langen gesunden Hundeleben bei. Der Einsatz von Nahrungsergänzungen ist hierbei oft nur Geldmacherei und vor allem die Dauergabe von gewissen Zusätzen kann mehr schaden als nutzen. Nahrungsergänzungen sind nur bei richtigem Einsatz – nämlich um gezielt Mängel auszugleichen oder einen erhöhten Bedarf zu decken – sinnvoll. Oft verleiten sie aber dazu zu denken: "Mit dieser Pille ist das Problem gelöst!" Dem ist in den allermeisten Fällen aber nicht so. Es sollte uns immer bewusst sein, dass die zusätzlichen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Kräuter zwar die Gesundheit unserer Lieblinge unterstützen können – einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung können sie jedoch nicht ersetzen.