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Der Therapiehund – Gebrauchshund

Der Therapiehund hat ein großes Aufgabengebiet, das er gemeinsam mit seinem medizinisch oder therapeutisch ausgebildeten Herrchen erfüllt.

Der Therapiehund bei der tiergestützten medizinischen Behandlung

Wiederherstellen des Gleichgewichtes, Erhöhung der Konzentration, Zurückgewinnung der Lebensfreude oder Mobilisieren der geistigen Beweglichkeit: der Therapiehund hat ein großes Aufgabengebiet, das er gemeinsam mit seinem medizinisch oder therapeutisch ausgebildeten Herrchen erfüllt. Häufige Einsatzgebiete sind die Unterstützung einer Psycho- oder Ergotherapie, Sprach- oder Sprechtherapie und die Förderung in der Heilpädagogik. Gerne werden die Co-Therapeuten auf vier Pfoten auch für Menschen mit Autismus eingesetzt.

Die positive Wirkung des Therapiehundes auf Patienten

In den 60er Jahren entdeckte der amerikanische Kinderpsychotherapeut Boris Levinson durch einen Zufall die positive Wirkung seines Hundes auf einen Patienten. Sein Retriever, der noch im Behandlungsraum schlief, begrüßte einen unerwartet eintretenden, jungen Patienten freudig und verschaffte dem Therapeuten auf diese Weise erstmals Zugang zu dem kranken Kind. In weiteren Stunden bemerkte Levinson die bessere Ansprechbarkeit sozial gestörter Kinder während der Anwesenheit eines Hundes. Hierdurch inspiriert wurde der Hund ein fester Bestandteil seiner Therapien. Grundsätzlich kann jeder Hund Therapiehund werden, jedoch haben sich die Retriever, Magyar Viszla und Schäferhunde häufig schon bewährt, da sie von Natur aus sehr kommunikationsfreudig sind. Grundlegend muss ein Hund für diesen Zweck überaus freundlich und geduldig sein.

Die Ausbildung zum Therapiehund

Der Therapiehund darf sich nicht durch ungewohnte Situationen, wie beispielsweise Rollstühle oder schreiende Kinder, aus der Ruhe bringen lassen. Er muss anpassungsfähig sein und sich auch von fremden Personen leicht an der Leine führen lassen. Ein ausgeprägter Spieltrieb und eine gesunde Bindung zu seinem Herrchen sind weitere Merkmale eines idealen, vierbeinigen Therapeuten. Um seine Charakterzüge für die sensible Arbeit besonders zu fördern, sollte mit der richtigen Therapie-Ausbildung erst ab einem Alter von zwei Jahren begonnen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt ist der Hund soweit geistig ausgereift, dass er den hohen Anforderungen stressfrei gewachsen ist. Eine ideale Vorbereitung für die medizinische Laufbahn ist das Ablegen der Begleithundeprüfung, so dass der Grundgehorsam bereits perfekt trainiert ist. Nicht zu verwechseln ist der Therapiehund mit dem Besuchs- oder Servicehund. Während ein Besuchshund von ehrenamtlichen Helfern zu Besuchen in Seniorenheimen oder Schulen mitgeführt wird, ist der Therapiehund fester Bestandteil einer medizinischen Behandlung. Dies unterscheidet ihn auch vom Servicehund, der beispielsweise blinden Patienten das fehlende Augenlicht ersetzt und somit eine ganz andere Form der Hilfe darstellt. Zu unterscheiden sind weiterhin die aktiven von den reaktiven Therapiehunden. Der aktive Therapiehund zeichnet sich durch eigene Spielanstöße aus und besitzt dadurch einen starken Aufforderungscharakter zur Motivation. Der reaktive vierbeinige Therapeut reagiert indessen auf Ideen des Patienten und reflektiert dadurch seine Befindlichkeiten. Da die tierischen Therapeuten häufig einen sehr engen Kontakt zu ihren Patienten haben, gelten für sie spezielle Hygiene-Vorschriften. Sie müssen nachweislich frei von Parasiten sein und alle drei Monate entwurmt werden. Da ihre Anforderungen und der zu ertragende Stress während einer Therapie sehr hoch sind, darf der Vierbeiner pro Tag maximal 45 Minuten eingesetzt werden. Teilt er sich den Einsatz mit anderen Hunden, darf das Tagespensum auf zwei Stunden ausgeweitet werden. Pro Woche sollte der Hund jedoch maximal an drei Tagen eingesetzt werden.

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