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Der Hovawart

Hovawart: Der stolze Wächter macht seinem Namen alle Ehre – und ist dabei ein echtes Familientier. Das Gebrauchtwerden liegt dieser arbeitsfreudigen Rasse in den Genen.

Der Hovawart gehört zu den alten deutschen Gebrauchshunderassen. Sein Name setzt sich aus Hova (mittelhochdeutsch: Hof) und Wart (Wächter) zusammen und beschreibt die frühere Verwendung des Vierbeiners. Die Wächter der Bauernhöfe wurden um 1922 neu herausgezüchtet, hierbei sollen Einkreuzungen von Neufundländer, Leonberger, Deutscher Schäferhund und ähnlichen Typen vorgekommen sein. Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse und 1964 als Gebrauchshund anerkannt. Gemäß seines arbeitsreichen Ursprungs wurde der imposante Vierbeiner neben dem Bewachen des Hofes auch zum Schafe hüten oder als Zughund eingesetzt.

Der Hovawart – ein stolzes Erscheinungsbild

Der „Hovi“ ist nicht allein durch seine Größe eine stattliche Erscheinung. Seinen kraftvollen Körper bewegt er mit einem ausgreifenden Gang und einer Prise Eleganz. Den langhaarigen Vierbeiner gibt es in drei Farbvarianten: blond, schwarz und schwarzmarken. Besonderes Erkennungsmerkmal des Schwarzmarken-Typs ist sein dunkel glänzendes Fell samt mittelblonder Zeichnung, diese ist gemäß dem Rassestandard genau festgelegt. Trotz seiner Pracht ist das Fell des Hovawarts sehr pflegeleicht und tägliches Bürsten nur während des Fellwechsels nötig. Seine buschige Rute reicht bis zum Sprunggelenk und wird – je nach Stimmung – leicht hängend, gesenkt oder hochgeschwungen über den Rücken getragen. Die ausdrucksstarken Augen sind oval und mittel- bis dunkelbraun. Dreieckige Hängeohren unterstreichen das sympathische Äußere des Hovawarts.

Hovawart – Der sensible Charakterhund

Trotz ihrer hohen Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft ist die Rasse offen und freundlich im Umgang mit Menschen und anderen Tieren. Vorausgesetzt, dass im Welpenalter eine entsprechende Sozialisierung stattgefunden hat. Rüden können als „Macho“ und Hündinnen wie eine „Diva“ wirken, denn die Vierbeiner wählen genau aus, wann und mit wem sie spielen. Der charismatische Hofwächter möchte bevorzugt mit seinen Menschen zusammen sein und zeigt eine hohe Bereitschaft, sich an einen zweibeinigen „Chef“ zu binden.

Ein Wächter mit Köpfchen

Der Hovawart ist intelligent und benötigt eine einfühlsame, konsequente Erziehung mit klarem Führungsstil. Der Vierbeiner sollte seinen Platz innerhalb der Familie genau kennen, andernfalls kann der charakterstarke Typ die Vorherrschaft für sich beanspruchen. Diese arbeitsfreudige Rasse möchte gefordert und gefördert werden. Hundehalter mit einem klaren Erziehungsstil, die ihren „Hovi“ körperlich und geistig auslasten, dürfen sich über einen traumhaften Begleit- und Familienhund freuen.

Bewegung aus Leidenschaft

Sein Bewegungsdrang liegt dem Hovawart in den Genen. Joggen, Rad fahren oder am Pferd – diese Rasse ist für fast alles zu begeistern! Im Schutzdienst, als Rettungs- und Fährtenhund sowie im Sport stellt der nervenstarke Vierbeiner seine hohe Leistungsbereitschaft unter Beweis. Rassezuchtverbände legen Wert auf Familientauglichkeit und Freundlichkeit einerseits, aber auch die Bereitschaft, sein Territorium und seine Menschen zu beschützen.

Spätentwickler mit Hang zur Hüfte

Bei der Zucht wird großer Wert auf den Gesundheitszustand der Tiere gelegt. Hüftgelenksdysplasie kommt bei dieser Rasse inzwischen nur noch selten vor. Hovawart-Besitzer benötigen besonders zu Beginn viel Geduld und Verständnis, denn die charmanten Vierbeiner gelten als Spätentwickler, deren Pubertätsphase etwas länger dauert. Erst ab dem dritten Lebensjahr gilt der Hovawart als erwachsen und zeigt sich in seinem Wesen voll entwickelt und gefestigt.

Rassemerkmale Hovawart

FCI-Klassifikation: 190, Ursprungsland Deutschland, Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde
Verwendung: Gebrauchshunde mit Arbeitsprüfung
Widerristhöhe: Rüden ca. 63 – 70 cm, Hündinnen ca. 58 – 65 cm
Gewicht: Rüden ca. 40 kg, Hündinnen ca. 30 kg


 

INTERVIEW – mit Hovawart-Züchterin Patricia Venzke

Die Rheinländerin Patricia Venzke lernte den Hovawart vor rund 25 Jahren kennen. Erst zog ein schwarzer Rüde ein und 1996 ihre Stammhündin Bali vom Märchenhof. 1999 wagte die „Hovi“ – Expertin erfolgreich den Schritt in die Hobbyzucht. Unter dem offiziellen Zwingernamen vom Negro Lobo freut sich Patricia über kerngesunde Vierbeiner – auch dank TACKENBERG.

Durchsetzungsvermögen & Lässigkeit

Welche Hunde leben aktuell bei Ihnen?
Patricia Venzke: Momentan nur meine schwarzmarkene Zuchthündin Iva. Wir hatten diesen Sommer unseren N-Wurf. Mit bisher 14 Würfen habe ich reichlich Erfahrung sammeln können. Ich hatte in der Vergangenheit sogar schon einmal drei Hündinnen in allen drei Farbschlägen gleichzeitig. Es war eine sehr harmonische Zeit – niemals gab es Ärger im Rudel.

Was ist Ihr Zuchtziel?
Mir liegt besonders der gesundheitliche Aspekt am Herzen. Von der Erscheinung her ziehe ich den mittleren Typ vor. Im Turnierhundesport kann vom Negro Lobo inzwischen gute Talente vorweisen. Eine Supernase aus meinem H-Wurf erreichte zum vierten Mal in Folge den Titel Deutsche Meisterin IPO FH (Fährtenhunde).

Für welche Menschen ist der Hovawart geeignet?
„Hovi“-Halter verfügen über eine gesunde Mischung aus Durchsetzungsvermögen und Lässigkeit. Klare Regeln zeigen dem Hund, was von ihm erwartet wird. Wenn man zulässt, dass der Hovawart seinen Weg alleine geht, wird man feststellen, wie konsequent er dabei sein kann. Im Training sind diese Hunde immer bemüht, es ihrem Menschen recht zu machen und setzen das Erlernte blitzschnell um. Beim Hovawart sollte man daher unbedingt vorher wissen, was man ihm beibringen möchte!

Ist der Hovawart für Familien mit Kindern geeignet?
Wenn die Familie sich untereinander einig ist. Mit Unstimmigkeiten in der Erziehung wird bei dieser Rasse nichts erreicht. Es ist auch immer eine ganz individuelle Sache – ich kenne Hovawarte, die ihre Familie beschützen, ohne eine Spur von Dominanz zu zeigen. Aber es gibt auch Hunde, die öfter die Rangordnung austesten.

Worauf sollte man bei der Anschaffung achten?
Der Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde e. V. unterteilt in „Standard“, „Gebrauchshunde“ und „Leistungszucht“. Im Vorfeld sollte man sich ausführlich über die Rasse im Allgemeinen informieren. Für Interessenten ist es ratsam, sich mehrere anerkannte Züchter anzuschauen. Ich finde es wichtig, dass die Chemie auch zwischen den Menschen stimmt. Mit den meisten „Hundefamilien“ stehe ich noch lange über die Welpenabgabe hinaus in Kontakt.

Wie ernähren Sie Ihre Hunde?
Ich BARFe seit vielen Jahren und kaufe aufgrund der hervorragenden Qualität bei TACKENBERG. Mit Begeisterung habe ich festgestellt, dass meine Hunde diese Ernährung prima vertragen und ich ertappte mich dabei, welche Freude es mir bereitet, ihnen beim Fressen zuzuschauen. Wenn der Pansen im Maul als Beute geschüttelt wird – herrlich! Meine Zuchthündin frisst in ihrer letzten Trächtigkeitswoche mit kugelrundem Bauch an die 12 kg Fleisch. Die Geburten waren absolut problemlos, unsere Welpen hatten ein sehr gutes Gewicht und Iva verfügte über reichlich Milch. Ab dem ersten Tag der Läufigkeit bis zur Geburt BARFe ich ausschließlich und sehr intensiv. Die Welpen erfahren bereits während ihrer Aufzucht die rohe Fütterung. Sie lieben es.

WEITERE INFOS
www.negro-lobo.de

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