Der Zwergschnauzer begeistert Hundebesitzer mit seinem lebhaften Charakter. Erfahren Sie hier mehr über die quirlige Hunderasse!

Der Zwergschnauzer

Der Zwergschnauzer ist eine kleine Hunderasse vom Typ Schnauzer. Mit einem markanten Bart und buschigen Augenbrauen unterstreicht das drahtige Aussehen dieser süddeutschen Begleithunderasse ihren Charakter. Der kleine Schnauzer ist eine lebhafte Persönlichkeit und seit Jahrhunderten für den Menschen im Einsatz.

In ihrem ursprünglichen Tätigkeitsfeld waren Schnauzer und Pinscher vor mehr als 100 Jahren echte Workaholics. Als Arbeitshunde des einfachen Volkes waren die robusten Vierbeiner besonders bei Kutschern und reisenden Händlern beliebt. Über weite Strecken begleiteten und bewachten sie die Fahrzeuge ihrer Herren. Und während die Männer den Feierabend zu Hause oder im Gasthof ausklingen ließen, befreiten die nimmermüden Hunde den Stall von Ungeziefer. Die ausdauernde Jagd auf Ratten und Mäuse brachte dem Schnauzer seinen Beinamen „Rattler“ ein und machte ihn auch als Katzenersatz beliebt. Eine selbstständige und selbstbewusste Handlungsweise liegt dieser Hunderasse bis heute in den Genen.

Der Zwergschnauzer ist in Vollzeit für seine Menschen da

Schnauzer und Pinscher gehören zum selben Rassetyp und unterscheiden sich lediglich durch ihre Fellstruktur. Früher waren hauptsächlich Hunde vom Schlag des Schnauzers vertreten, die man als rauhaarige Pinscher bezeichnete. Auch wenn ihre Optik es vermuten lässt, sind diese Hunde nicht mit den englischen Terriern verwandt, was 2017 durch eine Gen-Analyse erneut bestätigt wurde. Der Ursprung des Schnauzers befindet sich wahrscheinlich in Württemberg und man nimmt an, dass der mittelalterliche Biberhund sowie einheimische Schäferhunde zu seinen Ahnen gehören. Seit ungefähr 1870 werden die heute bekannten Schnauzerund Pinscher-Arten mit ihren unterschiedlichen Größen und Fellfarben züchterisch voneinander differenziert. Der Zwergschnauzer wird ca. seit 1880 gezüchtet und war zu jener Zeit als mutiger Begleiter besonders bei den höheren Damen beliebt.

Mit seiner Gründung 1895 trieb der bis heute bestehende Pinscher-Schnauzer-Klub die Entwicklung der verschiedenen Typen des Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzers weiter voran, und ist u. a. für deren offiziellen Rassestandard verantwortlich. Der Kynologe Josef Berta (1856-1936) setzte sich besonders für die Anerkennung des Zwergschnauzers ein. Dieser gab die FCI (Fédération Cynologique Internationale) jedoch erst 1955 statt. Die beliebten Haus- und Begleithunde sind ein Abbild der mittleren und großen Schnauzer, mit der typischen Lebensfreude eines Kleinhundes. Quirlig und kernig präsentiert sich der Zwergschnauzer als furchtloser Weltentdecker. Damit ihnen das Temperament nicht zu Kopf steigt, benötigen diese Hunde vom Welpenalter an eine gute Sozialisierung und konsequente Erziehung.

Der Zwergschnauzer hat viel Charakter und noch mehr Herz

Klare Ansagen befolgt der Schnauzer gerne und ist dank seiner Intelligenz äußerst gelehrig. Am liebsten beschäftigen sich die flinken Hunde gemeinsam mit ihren Menschen. Zum Beispiel im Rahmen ausgedehnter Spaziergänge und Fahrradtouren, aber auch beim Obedience, Agility oder Mantrailing. Wenn er geistig und körperlich ausgelastet ist, genügt dem Zwergschnauzer auch eine Stadtwohnung als Zuhause. Wird ihm jedoch langweilig, kann es passieren, dass er zum Kläffer wird. Auch anderen Vierbeinern gegenüber macht der engagierte Wächter gerne mal einen auf „dicke Hose“. Durch seine Anpassungsfähigkeit und Anhänglichkeit ist der Schnauzer ein toller Begleithund für Familien ebenso wie für Alleinstehende.

Sein verschmitztes Aussehen macht den drahtigen Burschen zu einem echten Charakterkopf. Das raue Haar ziert einen kräftigen Schnauzbart und dichte Augenbrauen. Damit der Schnauzer seiner typischen Erscheinung gerecht wird, muss das Fell regelmäßig getrimmt und in Form gebracht werden. Bei entsprechender Pflege haaren die Hunde kaum. Das mittelharte Deckhaar und die weiche Unterwolle gibt es in den Farbschlägen reinschwarz und pfeffer-salz bei allen Typen, sowie zusätzlich in weiß und schwarz-silber bei den Zwergen. Der eher quadratische Körperbau des Schnauzers ist elegant und sportlich zugleich. Allgemein handelt es sich um eine gesundheitlich robuste Hunderasse. Der Zwergschnauzer kann bei guter Haltung problemlos 14 Jahre und älter werden. In diesem kleinen Körper steckt ganz schön viel Hund!

Rassemerkmale Zwergschnauzer

FCI-Klassifikation: 183
Ursprungsland: Deutschland
Verwendung: Haus- und Begleithund
Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion 1: Pinscher und Schnauzer
Ohne Arbeitsprüfung
Widerristhöhe: 30-35 cm
Gewicht: 4-8 kg


 

INTERVIEW – Andrea Thonhofer

Hunde wie Pfeffer und Salz

Ein fröhliches Schnauzer-Rudel bringt Pep in den Alltag von Familie Thonhofer. Mutter Andrea, Vater Rainer, vier Kinder, sechs Hunde sowie mehrere Pferde, Katzen, Hasen und Hühner leben gemeinsam im Albfilstal. Eine Zuchtstätte mit Herz, in der es nicht langweilig wird.

Wie sind Sie vom Riesen- zum Zwergschnauzer gekommen?
Hunde sind schon immer ein Teil unserer Familie. Den Riesenschnauzer lernte ich über meine Pferde kennen. Ich wollte weg von der klassischen Dressur und landete beim Barockreiten. Meine Trainerin hat Schnauzer gezüchtet – ich war hin und weg. Luke vom Schenkenwald war die logische Konsequenz. Ein schwarzer Riese. Über die Jahre reifte in uns der Wunsch nach einer eigenen Zucht. Da wir keine Zwingerhaltung wollten, kamen kleinere Zwergschnauzer infrage, die wir auch schon immer toll fanden. Der Mitgliedschaft im Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e. V. folgte die Wahl eines geeigneten Zwingernamens. Da wir am Rand der Schwäbischen Alb leben und neben unserem Haus die Fils fließt, entschieden wir uns für die Herkunft „vom Albfilstal“.

Aktuell teilen wir unser Haus mit sechs Hunden: Lily Marlen vom Schenkenwald (8) ist als erste Zwergschnauzer-Hündin bei uns eingezogen und mittlerweile aus der Zucht. Sie trägt die Fellfarbe pfeffer-salz, die wir bei dieser Hunderasse am schönsten finden. Zum Rudel gehören außerdem Victoria Rezlark (4) und Daylight vom Albfilstal (3) – eine Tochter von Lily und unserem Deckrüden Sergeant Pepper Peppersdegabritho (6). Nicht zu vergessen die beiden Riesenschnauzerdamen Summer Dreams Suri vom Schenkenwald (5) und Otis Boanergos Barcelona (1,5).

Welchen Alltag erleben Sie mit Ihren Hunden?
Alle unsere Schnauzer sind gut erzogen. Mit jedem besuchen wir die Hundeschule, denn Grundgehorsam und Sozialisierung müssen sein. Mit Barcelona trainieren wir aktuell für die Begleithundeprüfung und unsere Nichte nimmt mit Vicky begeistert am Agility teil. Natürlich gibt es auch bei uns Situationen, in denen es zunächst nicht so gut funktioniert und weiter gelernt werden muss. Aber als Rudel sind wir stark!

Neben den Hunden gehören noch weitere Tiere zu den Albfilstälern. Die Katzen bleiben von den Schnauzern unbehelligt, solange sie das Grundstück nicht verlassen. Und die Hasen und Hühner sind sicher, solange jemand von uns dabei ist. Wenn man sich für einen Schnauzer entscheidet muss man wissen, dass diese Hunderasse ursprünglich für die Rattenjagd gezüchtet wurde. Deshalb wehret den Anfängen, dann hat man auch später keine Probleme.

Bei unserem ersten Zwergschnauzer-Wurf rief eine Dame an und interessierte sich für einen Welpen – sie war damals 80 Jahre alt. Ich dachte, das geht auf keinen Fall. Dann meldete sich ihr Sohn und erklärte, dass seine Mutter täglich knapp 10 km mit dem Fahrrad unterwegs sei. Was soll ich sagen: dem Schnauzer geht es sehr gut. Die Enkel sind mit ihm fleißig zur Hundeschule gegangen und wenn der Tag mal kommt, zieht der Hund beim Sohn ein.

Menschen, die sich für einen Zwergschnauzer entscheiden, wollen einen Vierbeiner, der zwar klein aber gleichzeitig ein „vollwertiger“ Hund ist. Unser Serge begleitet meine Tochter auf Ausritten und läuft leidenschaftlich gerne am Fahrrad. Die Zwerge kann man eigentlich überall mit hinnehmen, zum Beispiel auch in die Berge oder zum Baden. Der Schnauzer braucht Bewegung und möchte beschäftigt werden. Fürs Sofa ist er nicht gemacht, aber das ist kein Hund.

Wir BARFen unser Rudel. Nur wenn es mal sehr schnell gehen muss, bekommen die Hunde Trockenfutter. Ich kaufe das Fleisch und mische dazu, was gerade da ist: Gemüse, Obst, Eier, Quark usw. Die Welpen werden ebenfalls geBARFt, aber dafür greife ich auf die Komplettmenüs zurück. Generell kann man sagen, dass Schnauzer Allesfresser sind – zumindest ist nichts vor ihnen sicher.

Was ist Ihnen beim Schnauzer-Nachwuchs wichtig?
Die Welpen wachsen bei uns im Haus auf. Wir haben ein Welpenzimmer und wenn die Kleinen alt genug sind, dürfen sie sich frei bewegen – bei uns ist alles gefliest. Ab der 4. Woche sind Besucher herzlich willkommen, und nach der Impfung ab der 8. Woche begleiten mich die Jüngsten mit dem Auto auf unsere Außenkoppeln zu den Pferden. Bis zur 16. Woche ist es wichtig, dass die Hunde viele Eindrücke sammeln. Da der Nachwuchs uns mit ca. 10 Wochen verlässt, sind anschließend die neuen Besitzer gefragt. Gerne helfe ich auch nach dem Auszug, wenn ein Rat benötigt wird. Und einmal im Jahr findet unser großes Welpentreffen statt.

Den nächsten Wurf erwarten wir, wenn alles klappt, schon Mitte Januar. Daylight hatte ein Date mit Tombolas Geronimo und wir würden uns wahnsinnig darüber freuen, wenn eine kleine Hündin dabei ist, die unsere Linie „vom Albfilstal“ fortführt.

WEITERE INFOS
zwergschnauzer-vom-albfilstal.de

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