Studiobesuch bei Kris & Karli: Das neue Revolverheld-Album entstand mit Hundebegleitung. Wir trafen Kris von Revolverheld.

Zu Besuch bei REVOLVERHELD

Das neue Album von Revolverheld ist in Begleitung von Terrier Karli entstanden. Wir haben den Gittaristen Kris und seinen Hund Karli getroffen und zum Studioalltag mit Hund interviewt ...

Nach einer freundlichen Begrüßung zieht sich Karli zurück, während Kris zwischen einem großen Mischpult und vielen aufgereihten Gitarren Platz nimmt. „Karlchen kennt das Studioleben von klein auf und hat hier mit mir eine Alltagsroutine entwickelt. Bei entspannten Gitarrenparts liegt er gern in seinem Körbchen direkt im Studio. Wenn es lauter wird, wechselt er auf sein Kissen im Aufenthaltsraum“, erklärt Kris. „Ich weiß den eigenständigen Terrier in ihm sehr zu schätzen, der für sich entscheidet was er gerade braucht. So muss ich mir in dem Moment keine Gedanken machen und kann mich auf die Arbeit konzentrieren.“ Auf diese Weise entstand in den vergangenen Monaten das erste Revolverheld-Album mit Hundebeteiligung. „Gefühlt bin ich in der Songwritingphase bei keiner anderen Platte so produktiv gewesen“, lacht der 39-jährige Musiker. „Meine Kreativität funktioniert durch Quantität, ich arbeite mich über viele Ideen zu den guten Sachen hin. So passiert es manchmal, dass ich mich in Etwas verrenne, um später zu merken, dass es doch nicht funktioniert. Aus solchen Sackgassen holt Karli mich erfolgreich raus, indem er merkt, dass ich genervt bin und eine Pause brauche. Dann gehen wir eine Runde raus und ich finde den nötigen Abstand um zu entscheiden, ob ich an einer Sache dranbleibe oder sie verwerfe. Wenn ich an neuen Songs arbeite, ist das etwas sehr Zukunft bezogenes. Man macht sich Gedanken, ob die Musik den Leuten gefällt und ob das überhaupt jemand hören möchte. Was Karlchen mir in solchen Situationen vor Augen führt, ist mehr im Moment zu sein. Den Augenblick voll auszukosten, ist eine der tollsten Hundeeigenschaften, die einen innerhalb kürzester Zeit aus dem Gedankenkarussell holt.“

Das neue Album „Zimmer mit Blick“ entstand in Begleitung von Hund Karli

„Meine Frau und ich sind beide hundebegeistert, wussten aber auch, dass es als berufstätiges Paar in der Großstadt eine Herausforderung wird. Deshalb haben wir uns vorab intensiv mit dem Thema beschäftigt. Eigentlich wollten wir einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, sind dann aber 2015 über eine Anzeige gestolpert, in der neue Familien für Welpen gesucht wurden, die auf einem Hof in der Umgebung geboren waren. Wir fuhren hin, trafen Karli und es war um uns geschehen“, erinnert sich Kristoffer. „Als wir ihn mit nach Hamburg nehmen durften, war das der Beginn einer aufregenden Zeit. Wir haben von der Stubenreinheit über die Welpengruppe bis zur Hundeschule das volle Programm mit Karlchen erlebt. Man ist natürlich bemüht, alles richtig zu machen. Umso schwieriger wurde es, als wir erkannten, dass etwas nicht richtig lief. Nachdem Karli anfing sich die Pfoten aufzuknabbern, begann ein langer Prozess in dem wir schließlich herausfanden, dass er allergisch auf im Trockenfutter vorhandene Milben reagiert. Also stiegen wir auf frische Nahrung um, und sein Gesundheitszustand hat sich seitdem wesentlich verbessert. Karlchen hat heile Pfoten, glänzendes Fell, ist agiler und insgesamt ausgeglichener.“

Wenn es dem Vierbeiner gut geht, kann sich sein Herrchen auf die Musik konzentrieren. Für ihr neues Album wagen Revolverheld den Blick über den Tellerrand. „Soundtechnisch ist es unsere bisher elektronischste Platte und auch inhaltlich sind wir vielschichtiger geworden. Der Titelsong „Zimmer mit Blick“ beschreibt unsere alltägliche Komfortzone, die wir vielleicht noch zu wenig verlassen. Politisch passiert aktuell so viel auf der Welt, bei dem man sich fragt, wohin uns das führt. Gerade in so unsicheren Zeiten finde ich es wichtig, Stellung zu beziehen. Vielleicht ist der Moment für uns als Band jetzt reif dafür“, erklärt Kris. Eine echte Herzensangelegenheit ist auch die Botschaft der ersten Single „Immer noch fühlen“. „Es ist ein Song, der an Momente erinnert, die prägend waren und die man immer bei sich trägt. Zum Beispiel das Gefühl, als wir unseren ersten selbstgeschriebenen Song gespielt haben. Oder das Kribbeln vor den ersten Konzerten. Wenn ich heute im Studio arbeite, oder auf eine große Bühne gehe, versuche ich diese Emotionen zu reaktivieren. Sobald ich diese Gefühle wieder in mir spüre, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin …“

Vielen Dank für das Gespräch!

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