Wenn an und um Silvester wieder Böller knallen und Raketen starten

Entspannter Jahreswechsel

Was mache ich bloß an Silvester, wenn es knallt und zischt und mein Tier nur noch Angst hat? Diese alljährliche Sorge plagt viele Hundehalter und der Jahreswechsel wird zur Geduldsprobe.

Wäre es nur das Feuerwerk am 31. Dezember um Mitternacht, ginge es ja noch. Aber ab dem Verkaufsstart von Raketen, Böllern und Co. ein paar Tage vorher, ist es mit der Ruhe für Hund und Herrchen meistens vorbei. Als Besitzer von drei Hunden packe ich nach Weihnachten meine Sachen und verschwinde mit den Vierbeinern in Richtung Norden, wo viele Reetdachhäuser stehen und ein strenges Feuerwerksverbot herrscht. Bei mehreren Hunden reicht es, wenn man nur einen dabei hat, der durch nichts zu beruhigen ist, und schon sind alle im Dauerstress. Aber muss man „fliehen“, um einen entspannten Jahreswechsel zu erleben, oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Viele Haustiere, ob Hund oder Katze, reagieren allgemein sehr gut auf Bachblüten, Pflanzentinkturen, spagyrische Mischungen und Homöopathie. Die natürlichen Helfer sollten sehr individuell und bereits einige Wochen früher verschrieben werden – nicht erst zum Jahreswechsel, denn dann sind die Sinne der Tiere schnell überreizt. Wie bei allen Mitteln ist es wichtig, die Eigenschaften und Wirkungsweisen zu kennen und zu unterscheiden. Ihr Tierheilpraktiker oder ganzheitlich arbeitender Tierarzt hilft Ihnen bei der richtigen Auswahl und Anwendung. Unterschiedliche Methoden können auch mit einem Pheromon-Spray kombiniert werden, das beim Hund und der Katze ein Gefühl von Geborgenheit erzeugt. Ebenso scheint das sogenannte Thundershirt (eine Art Beruhigungsweste) vielversprechend zu sein. Hierbei zieht man seinem Hund eine eng anliegende Weste an. Der stete und sanfte Druck auf den Oberkörper soll beruhigend und schützend wirken. Wichtig ist, dass man bei allen Methoden die Individualität des Tieres berücksichtigt und professionell vorgeht. Sonst kann es zu unbefriedigenden Ergebnissen führen.

Ich halte es für sinnvoll, zu Hause eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen, indem man seinem Hund erlaubt sich selber einen Platz zu suchen – meistens sind dunkle Räume an Silvester die favorisierten Orte. Empfehlenswert ist auch entspannte Musik in einer angenehmen Lautstärke abzuspielen. Es gibt Komponisten, die sich auf hochfrequent schwingende Klänge für Tiere in Stresssituationen spezialisiert haben. Sollte man nicht doch für alle Fälle eine Beruhigungstablette vom Tierarzt bereithalten? Als ganzheitlich denkender Tierheilpraktiker bin ich davon nicht überzeugt, weil wir nicht wissen was das Tier mit seinen vielfach stärkeren Sinnen trotzdem noch wahrnimmt. Ein Hund hört und riecht tausendfach besser, als der Mensch. Unter starken Sedativa kann er sich womöglich nicht mehr körperlich äußern – die Folge kann noch größerer Stress bis hin zu Panik sein, die schlimmstenfalls vom Besitzer unbemerkt bleibt!

In vielen Welpengruppen und bei aufgeschlossenen Züchtern wird Silvester bereits früh geübt, indem unter kontrollierten Bedingungen leise bis laute und knallige Geräusche spielerisch mit Leckerlis in Verbindung gebracht, also positiv bestärkt werden. Hierfür spielt man zum Beispiel eine spezielle Geräusch-CD ab, wobei die Lautstärke vorsichtig angepasst wird. In kritischen Momenten erhält der Vierbeiner eine unwiderstehliche Belohnung, um seine Angst zu überwinden. Auch mit erwachsenen Hunden kann man auf diese Weise noch trainieren, es erfordert jedoch mehr Zeit, als im Welpenalter. Wenn alles nichts hilft, und der Jahreswechsel mehr Stress als Spaß bedeutet, macht es tatsächlich Sinn, sich einen Ort zu suchen an dem die auslösenden Faktoren gar nicht oder nur sehr spärlich vorhanden sind. Also, früh genug planen und die Koffer packen … Ich wünsche Ihnen einen guten Start in ein gesundes neues Jahr!

 


 

Ernst Bamert

Ernst BramertErnst Bamert absolvierte die Ausbildung zum Tierheilpraktiker an der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATM) in Bad Bramstedt und ist Mitglied im Fachverband niedergelassener Tierheilpraktiker. In seiner Praxis in Hamburg-Ottensen behandelt er Hunde, Katzen und andere Kleintiere in den Bereichen Homöopathie, biologische Medizin, Ernährungsberatung und Pflanzenheilkunde.

 

WEITERE INFORMATIONEN
www.dertierheilpraktiker.com
Tel. 040. 987 619 84

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